Some lyrics of my own
Lied
Der Kasper
Ein Kasper spricht, mit frohem Sinn,
"Das Wort, es gelte mächtiglich,
es bilde alles auf der Erd',
was immer werden kann und werd'."
Er biegt den Schöpflöffel hin und her,
lässt ihn schnalzen, immer mehr,
"Seht her, die Möglichkeiten,
durch Worte, neue Welten zu gestalten!"
In Wortsuppen, seiner Leidenschaft,
taucht er den Löffel, unverzagt,
"Brocken-Deutsch", ruft er froh und frei,
"Was alles sagbar ist, oh Wei!"
Die Ordnung, die die Leute lenkt,
er achtet sie, es ist ihm gar nicht Schnuppe,
er denkt und spricht, ganz ungezwungen,
und löffelt seine Suppe,
"Ei, ei", er seufzt, "wann kommt die Zeit,
wo jeder ist frei und etwas erhellt,
Wo Zweifel nicht als Sünde gilt,
und jeder sagt, was ihm gefällt?"
Doch manchem ist der Eigensinn,
zu spät im Leben eingefallen,
und so verzeiht man dem Kasper nicht,
der frech und frei den Streit anficht.
Wie abgehoben, dieser Mann,
ernst, doch verschroben, sonder Plan,
sein Sinn, so hoch, kaum einer folgt ihm,
dabei ist noch viel in der Suppe drin,
So sind die Dinge dieser Welt, man hat sie satt,
bevor der Sinn sich dafür ergeben hat,
Doch er spottet, lacht, erklärt sich frei,
und wehrt sich gegen Heuchelei.
"Zuletzt lacht, wer am besten lacht",
spricht Kasper, "Liebe Leute, gute Nacht!"
Er bleibt der Alte, klein und fein,
und führt uns mit, in seinen Schein.
Der Wortsuppe-Zubereiter, was er auch bereitet,
mal klug, mal dumm, doch stets befreit, wie er dafür streitet
ein Zauberer der Worte, klar,
"Kasper" bleibt er, immerdar.
So lasst ihn sprechen, lasst ihn sein,
er treibt mit Späßen die Zeit dahin,
der Dichter selbst, fast schon verführt,
was morgen wohl aus Kasper wird?
Bis morgen ist noch Zeit genug,
vielleicht wird ein neuer Zeitvertreib erwachen,
aus Kaspers Suppe, bunt und klug,
dann haben wir was zu lachen.