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Some lyrics of mine

Song
Passage

Eugen war ein Tischler, ein guter Geselle,
rein von der Arbeit, sein Mut war gut und sein Verstand helle.
Er hatte oft ein Lächeln für seine Mitmenschen übrig.
Voll sonnigem Mut war in ihm eine Glut des Lebens.
Er konnte das Gute den Menschen anmerken,
seine Ideen sollten ihn dabei stärken.
Wer ihn erlebte, der erführ Gerechtigkeit.
Manchmal konnte es wahr sein, dann gab es auch Streit.

Doch der Mann wäre kein Mann, wenn er nicht verzeihen würde.
In jedem Gesicht sah er den Menschen mit einer Miene.
Gefahr und Verrat konnte er gleich erraten,
So kam er selten zu Schaden,
trug die Bürde menschlicher Würde
und geriet selten auf Abwege.

Seine Hände, sie formten bei Werke das Holz geschwind,
da war am Ende mancher Berg an Arbeit getan.
Das zog viele Menschen in seiner Umgebung an.
Man schaute auf ihn und sah an ihm herunter,
der Tischler blieb dabei ruhig und munter.
Lachend fiel er gar nicht sehr auf,
er hatte den Schalck an sich, war meistens gut drauf.

Man nannte ihn wenig liebevoll „den Blauäugigen“, unter seinen Neidern.
Mancher argwöhnte sehr, das brachte das Scheitern.
Man stellte das Bein und sah ihn dann fallen.
Man füllte ihn ab und brachte ihn dazu zu lallen.

Ein Herz aus Gold, doch sorglos und schwach,
hatte er bald und dazu auch ein Loch in seinem Dach.
Die Dachkammer, die war bald nicht mehr dicht.
Das kommt davon, sagten sie, brachen und stachen ihn, ja sie lachten über ihn.

Da war er gefallen, da war er nicht mehr sicher.
Die Jugend und die Greise, alle mit ihrem Gekicher,
sie scherzten wegen den Schwächen, die er bald hatte,
das brach aus dem Zaun erneut eine Latte.

Ja, der hat doch nicht alle Latten am Zaun!
Was hat denn der für einen Schuss?
Voller Überdruß ließ man ihn links liegen,
er musste sich dafür sehr verbiegen.

Um still zu bleiben, bei all den üblen Reden,
hat er sich auf die Zähne gebissen.
Wegen der Leute und seinem Los eben,
hat er sich an diesem Schicksal gerissen.

Sein Los, das ist Übel, sein Los, das ist hart.
Er mag nichts davon, aber es ist das letzte, was er noch hat.
Gibt er es auf ist er leer, hohl und stumpf.
Es droht ihm, mal ehrlich, nur der Gedankensumpf.

Das Grübeln zermartert ihm da das Hirn.
Unter der Stirn ist ein Fleck, den kriegt er nicht weg.
Dunkel ist er in sich drinne, seine Sinne, ja er spinne.
So sieht man ihn an und so sieht er auch aus. Es ist ein Graus.

Er baut' einen Tisch und er schnitzt' einen Schwan,
beginnt seine Arbeit, hat dabei einen Plan.
„Was es wert ist, das werde ich schöpfen,
wer es haben möchte, das können wir später überlegen.

Beim Arbeiten ist er zugegen und weiß mit sich etwas anzufangen. Doch bangen wird er sich vor den anderen Stunden,
zu denen man ihn hat so sehr geschunden.
Fertig gemacht hat man ihn, weil er nichts ist. Das ist trist.

Er ist nicht wie sie und darum ist er verkehrt.
Sein Leben, seine Liebe, das alles ist doch ncihts wert.
Was er auch hat, es stammt nicht aus seiner Mitte,
man zieht über ihn her und versetzt ihm so Tritte.

Da stellt er die Rechnung, doch man lacht ihn nur aus.
Man schickt ihn fort, er sei nur ein Assozialer.
Ohne Recht und ohne Rückhalt ist es nicht leicht zu bestehen,
da werden die Winde gegen ihn weiter angehen, ihn verwehen, ihn verwinden.
Er muss sich schinden und dagegen vorgehen, seinen Mann stehen, immer vergehen.

Da lässt er es sein und gibt darauf alles auf.
Das war nicht seine Wette und es ist auch nicht sein Spiel.
Nein, dieses Verhalten der Menschen ist ihm zu viel.
Da setzt er sich nieder und lässt alles vergehen.

Am Ende möchte er wieder aufstehen.
Doch seine Lebensfunken wie auch sein Willen vergehen.
Man kann ihm das Leiden schon lange ansehen.
Da hat er nicht viel, aber er ist doch mit sich zufrieden.

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