Ganz besonders im Hinblick auf das, was uns die Zukunft bringen wird, müssen wir wissen und verstehen, was und wie wir sind. Dieser Prozess der menschlichen Selbstfindung wird, solange es Menschen gibt, niemals vorbei sein. Es ist unsere Evolution. Fakt ist: Sollten sich die Fortschritte der Digitalisierung entsprechend dem Mooreschen Gesetz, dem zufolge sich die Leistung von Computern alle zwei Jahre verdoppelt, weiterentwickeln – und alles spricht dafür, dass dies so sein wird – werden wir in den Genuss von Neuerungen kommen, die uns z.B. auf dem Feld der Neurochirurgie, aber auch der Robotik Erleichterungen einbringen, die heute noch unser Vorstellungsvermögen sprengen. Im medizinischen Bereich ist einiges schon umgesetzt worden, und viele großartige Dinge befinden sich in Sichtweite. So wird künstliche Intelligenz die Gehirne verletzter Menschen passgenau ergänzen und ausgefallene, brach liegende Areale ersetzen. Das bedeutet, dass künstliche Intelligenz kranke oder verunglückte Menschen in die Lage versetzen wird, das zu sein, was sie in allererster Linie sind: Kommunizierende Wesen, „Knotenpunkte“ in einem menschlichen Netzwerk, Empfänger, Interpreten und Absender von Gedanken. Schon jetzt gibt es Prozessoren, die es gelähmten Menschen ermöglichen, ihre Arme und Beine zu bewegen: Die Kraft der Vorstellung reicht aus, um Prothesen oder künstliche Gliedmaßen zu bewegen. Ist das nicht phantastisch?! Und wer weiß: Vielleicht wird uns schon bald ein Chip zu künstlerischen und intellektuellen Leistungen befähigen, indem er Gehirnareale stimuliert, die unserem Bewusstsein bislang nicht zugänglich waren. Vielleicht, nein sehr wahrscheinlich können uns dann elektronische Impulse zu Kompositionen inspirieren, von denen der LSD-Papst Timothy Leary einst halluzinierte. Und zwar, ohne dass wir dabei unsere Gesundheit ruinieren oder in fahrende Automobile torkeln, die wir mit der aufgehenden Sonne verwechseln. Vielleicht auch wird uns künstliche Intelligenz dereinst den Pinsel führen, wenn wir zeichnen und malen wie weiland Picasso. Kurzum: Alles ist möglich. Immerhin kennen wir Menschen uns inzwischen gut genug um zu wissen, dass wir alles versuchen werden, um derartige Träume Wirklichkeit werden zu lassen. So war es schon immer. Und wer den neuen amerikanischen Geist kennt, der im Silicon Valley webt und wirkt, wer also die disruptive Kraft des intelligenten menschlichen Wollens und Tuns kennt, der weiß auch, dass noch viel, viel mehr möglich sein wird. Hinsichtlich der Entwicklungen der Digitalisierung und der künstlichen Intelligenz von Kommunikationstechnologien über neue Zahlungssysteme bis hin zum „Kleinen Mann“ im Gehirn wird es aber von zentraler Bedeutung sein, Haltung zu bewahren, das heißt: Den Dingen, die da kommen, proaktiv, kreativ und selbstbewusst zu begegnen und entsprechend mit ihnen umzugehen. Wir wollen eine Haltung entwickeln, mit der jeder den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft begegnen und vor allem: Erfolg haben kann. Deshalb ist auf die genetisch prädisponierten menschlichen Urbedürfnisse zu rekurrieren, deren Ausprägungen auch vom Zeitpunkt, von den Aufenthaltsorten und von den Biographien jedes Einzelnen abhängig sind. Man the Maker Nun ist es seit längerer Zeit allerdings schwer in Mode, ort- und biographisch bedingte Einflüsse soziologisch zu erklären. Demnach wäre der Mensch primär als reagierende Einheit zu verstehen, die ihr Wollen und Handeln eher passiv an den herrschenden Verhältnissen ausrichtet. Würde dies stimmen, wäre der Einzelne nur eine Art von Relais im Netzwerk der „Gesellschaft“. Dann könnte man ihn nach Belieben umprägen und kneten. Und tatsächlich: Fragt man eine beliebige Person auf der Straße, was ein kommunikatives Netzwerk sei, so wird diese mit einiger Wahrscheinlichkeit irgendetwas von „Sozialem“ erzählen. Völlig verkehrt ist dies natürlich nicht;...