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Marken sind Werteversprechen Ein Versprechen ist per definitionem eine einseitige Zusage über eine zukünftige Handlung oder ein zukünftiges Ereignis. Das bedeutet, dass das Versprechen an den Willen gekoppelt ist, etwas auch wirklich umzusetzen. Damit ist es eine Absichtserklärung, die zusichert, die Erreichung des angestrebten Ziels wenigstens zu versuchen. Das Ziel selbst ist wiederum ein Wert an sich, weil es die erwartbare Befriedigung des dem Willen zugrundeliegenden Wunsches beinhaltet. Das Erreichen eines Ziels ist eine Leistung. Die Schaffung von Werten erfordert Visionen und die Bereitschaft, sich für die Erreichung des avisierten Ziels einzusetzen. Mehr noch: Ist der Wert, also die Marke, erst einmal geschaffen, erfordern ihr Erhalt und ihre Weiterentwicklung oftmals noch größere Mühen als ihre Entstehung. Nicht auszuschließen indes ist auch das glückliche Zusammenwirken unbeeinflussbarer Faktoren, die zu einer großen Marke führen können. Das Problem läge in diesem Fall darin, die Entstehung des Markenkonstrukts nachvollziehend verstehen zu müssen, um es am Leben zu halten, es zu ertüchtigen und weiterzuentwickeln. Deshalb ist ein Wertversprechen gleichzeitig ein Leistungsversprechen. Den physikalischen Gleichungen „Leistung = Arbeit pro Zeit“; „Arbeit = Kraft mal Weg“ fehlt aber das Wesentliche, wenn es um den menschlichen Willen zur Anstrengung geht. Was fehlt, ist die Hingabe: Der tragende Impuls, den Willen in die Tat zu bringen. Vom Wollen, Wissen und Wissenwollen Der Wille von Individuen, Werte zu schaffen und zu beschützen, ist für eine lebendige und freie Gesellschaft unverzichtbar. Dieser Wille erschafft die Aktiva, von denen alle profitieren. Jedenfalls gilt dies für eine Gesellschaft, die auf den ethischen und ästhetischen Prinzipien beruht, mit denen wir uns identifizieren und die wir vertreten wollen – weil sie in die Zukunft weisen, ohne die Vergangenheit und Gegenwart zu vergessen. Und weil sie nachhaltig sind. Wenn wir den Begriff „Wert“ hören, denken wir fast automatisch an Tugenden, die allesamt irgendwie der moralischen Sphäre zugehören: Fleiß, Tapferkeit, Güte, Ehrlichkeit, Pünktlichkeit, Höflichkeit; Bildung, Freiheit, Wohlstand und Gesundheit; schließlich so hehre Werte wie Weisheit, Freiheit und Glück. Wenn also Marken Wertekonzentrate sind, dann setzen sie sich aus Faktoren zusammen, die diesen Kategorien entsprechen. In der Tat leiten sich, gerade in denjenigen europäischen Gesellschaften, die ihren Wohlstand zum größten Teil erarbeiten mussten, ohne auf Bodenschätze zurückgreifen zu können, die ökonomischen Werte aus solchen ideellen Werten ab. Marken, aber auch z.B. Patente und intelligente Organisationsstrukturen sind immaterielle, sog. intangible Werte. Gesellschaften, die auf solchen Werten beruhen, bezeichnet man deshalb auch als „Wissensgesellschaften“. Und natürlich sind die oben angesprochenen Werte wiederum von größtem Wert für das gesamte gesellschaftliche Zusammenleben. Wissen fördert Bewusstsein fördert Aufmerksamkeit fördert hohe Interaktionsstandards. Ist es nicht richtig und schön, höflich miteinander umzugehen? Ist es nicht wundervoll, klugen Menschen begegnen zu können? Das Substrat, auf dem Alltagstugenden gedeihen, ist dem Menschen angeboren. Soziales Verhalten ist Teil der anerzogenen und später im Rahmen von Erfahrungen freiwillig übernommenen Alltagskultur. In einer Wissensgesellschaft basiert Sozialverhalten auf dem Wissen, das Richtige zu tun, und dieses Wissen ist wiederum dem Bedürfnis geschuldet, eine Atmosphäre zu erhalten, die eine hohe Lebensqualität garantiert. Wenn es aber ein Bedürfnis ist, das Richtige zu tun – dann geschieht es aus Egoismus. Toll! Wie geht’s? Zuhören können. Respekt vor der Meinung des anderen haben. Diskurskultur pflegen. Die Sinne öffnen und geöffnet halten. Wahrnehmen und Wahrheit suchen. Aufmerksam und lernwillig sein: Ohne solche Fähigkeiten kann...