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  Herzlichen Willkommen! Schön, dass Ihr wieder reinhört. Hier ist Norman von MARKENREBELL.FM. Heute mit einer Soloshow und dem Thema: Fürchte nicht die Folgen Deiner Fehler!   Und ich bin deshalb draufgekommen, weil ich ein paar Podcast-Folgen gehört habe und in den Interviews immer wieder darüber gesprochen wurde “Was war Dein größter Fehler?” oder “Was waren Deine Learnings aus den ein oder anderen Fehlern?”. Die Interviewgäste haben sich immer gewunden und gesagt: ”Ich will das eigentlich nicht Fehler nennen”. Also sie hatten mit dem Begriff per se irgendwie ein Problem. Und dann habe ich mir überlegt, ist denn der Fehler, den ich mache oder gemacht habe, nicht ein wichtiger Moment, in dem ich für mich persönlich was lernen konnte? Und, wovor haben eigentlich die meisten Leute Angst? Denn eigentlich haben sie ja gar keine Angst einen Fehler zu machen, sondern sie haben Angst vor den Folgen eines Fehlers. Das heißt, der Begriff “Fehler” per se ist ja mal nicht negativ, sondern alles das, was wir negativ empfinden, ist die Folge daraus - das Unerwünschte, das Unangenehme.   Irgendwie sind wir ja auch ein Stück weit konditioniert, denn jeder wurde, wenn wir uns an unsere Kindheit bzw. an unser Schulleben erinnern, für Fehler bestraft. Uns hat niemand auf die Schulter geklopft und gesagt: ”Wunderbar, den Fehler hat’s gebraucht, damit du das und das lernen konntest”, sondern wir wurden benotet in der Schule; wir wurden bewertet aufgrund der Fehlerfreiheit - also wie wenig Fehler wir gemacht haben, am besten gar keine - aber den größten Lerneffekt hatten wir eigentlich aus den Fehlern, die wir im Idealfall nie wieder gemacht haben.   Ja, und dieses Thema will ich auch heute in diesem Podcast ein bisschen genauer unter die Lupe nehmen, denn ich glaube, wer sich selbst als Marke positionieren möchte, wer sich selbst als Marke sieht und wer als Marke selbst ein Zeichen setzen möchte, zum Beispiel um sichtbar zu sein, der darf keine Angst vor Fehlern haben. Weil diese Fehler werden wir brauchen, um auf dem Weg dahin eine Marke zu werden; um auf dem Weg erfolgreich zu sein. Denn diese Fehler werden uns dazu bewegen, Dinge zu erkennen, die wir ohne sie überhaupt nicht sehen würden. Sie machen also im Grunde etwas sichtbar und das ist für uns enorm wertvoll, um einen Weiterentwicklungsprozess in Gang zu setzen.   Und ich habe das Wort Fehler einfach mal bei Wikipedia nachgeschaut und zwei interessante Sätze gefunden. Einmal: Ein Fehler ist die Abweichung eines Zustandes oder Vorgangs, der bezüglich der zu erfüllenden Aufgabe festgelegt ist - interessant! Eine Abweichung eines Zustandes oder Vorgangs. Also ich wünsche jedem von uns eine Abweichung von irgendwas standardisiertem, irgendwas der Norm entsprechenden. Das ist auf jeden Fall mal eine ganz interessante Aussage und der zweite Satz, den ich auch sehr spannend fand: Ein Fehler definiert einen Merkmalswert, der die vorgegebenen Forderungen nicht erfüllt und als Nichterfüllung einer Anforderung gesehen wird.   Das heißt, es muss ja irgendwo eine Anforderung gegeben sein oder jemand fordert etwas von uns, das erfüllen wir nicht und dann entsteht sowas wie ein Fehler. Die Frage ist nur, aus welcher Betrachtung. Für den, der die Erwartung an uns hat. Für den, der die Anforderung an uns stellt. Also für denjenigen, der den Fehler gemacht hat, ist es ja unbedingt ein Lernprozess, der dadurch in Gang gesetzt wurde.   Im Zuge dessen ist mir aufgefallen, dass es eine sehr geringe Fehlertoleranz gibt. Sowohl bei uns selbst, also nach innen gerichtet. Man möchte selbst fehlerfrei sein am besten. Das ist  ja schon fast dieses nach Perfektion streben, also selbst sich den Fehler nicht einzugestehen, aber auch anderen diesen Fehler nicht zu gönnen. Und diese fehlende Toleranz, Fehler wirklich auch, ertragen zu können, führt dann quasi zu einer Einschränkung meiner eigenen persönlichen...