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Ein Jahr nach Inkrafttreten des Cannabisgesetzes (CanG) zieht Jürgen Bickel, Geschäftsführer von Storz & Bickel und Branchenpionier, eine erste Bilanz. Trotz harter Kritik aus verschiedenen Lagern sieht er im Gesetz einen historischen Erfolg. Die Herausnahme von Cannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz war ein Meilenstein, der sowohl Patientinnen und Patienten als auch Konsumenten entlastet. Die Zahl der Strafverfahren wegen reiner Besitzdelikte ist um über 100.000 gesunken, was eine deutliche Entlastung für Polizei und Justiz darstellt. Während Kritiker von Mehrbelastung sprechen, zeigen die Zahlen das Gegenteil. Der Schwarzmarkt wird zunehmend durch Eigenanbau, Medizinalcannabis und genehmigte Anbauvereinigungen zurückgedrängt. Die Cannabisbranche wächst dynamisch und schafft neue Arbeitsplätze in Anbau, Forschung, Handel und Beratung. In Berlin findet im Juni die weltweit größte Fachmesse der Branche statt – ein Zeichen für wirtschaftliches Potenzial und gesellschaftliche Relevanz. Jürgen Bickel betont, dass viele Anbauvereinigungen erst kürzlich genehmigt wurden und eine faire Bewertung daher noch aussteht. Eine gesetzlich vorgesehene Evaluation sei wichtig, bevor über Nachbesserungen entschieden wird. Der verantwortungsvolle Umgang mit Cannabis, insbesondere im Rahmen des Jugendschutzes, wird durch Präventionsberater in Anbauvereinigungen gezielt gefördert. Das CanG ist für Bickel kein perfektes Gesetz, aber ein bedeutender Schritt hin zu einer rationalen, menschlichen und modernen Drogenpolitik.