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https://www.hanf-magazin.com/politik/international/spanien-entwurf-fuer-medizinalcannabis-regulierung-vorgelegt/

In Spanien wurde nach langer Wartezeit endlich ein Entwurf für die Regulierung von Cannabis als Medizin vorgelegt. Der königliche Erlass, den das spanische Gesundheitsministerium am 30. September veröffentlicht hat, markiert einen bedeutenden Schritt auf dem Weg zu einer modernen medizinischen Cannabispolitik. Der Entwurf erlaubt die Verschreibung von Cannabispräparaten für bestimmte Erkrankungen wie Multiple Sklerose, schwere Epilepsie, Chemotherapie-induzierte Übelkeit und Erbrechen sowie chronische Schmerzen.

Die geplante Verordnung soll die Qualität und Sicherheit der Cannabisprodukte gewährleisten, die in standardisierter Form zur Verfügung stehen werden. Dabei legt der Entwurf den Schwerpunkt auf die orale Verabreichung von Extrakten und Präparaten, die als besonders effektiv und sicher für Patienten angesehen wird. Cannabisblüten sind in der aktuellen Fassung des Entwurfs nicht vorgesehen.

Seit Jahren fordert die spanische Bevölkerung eine klare Regelung für medizinisches Cannabis, und viele Experten sehen die Vorlage des Gesetzesentwurfs als überfällig an. Der Entwurf berücksichtigt auch das Feedback der Bevölkerung, die im Vorfeld die Möglichkeit hatte, Anregungen und Bedenken per E-Mail einzubringen.

Die spanische Regierung betont, dass die Verordnung so konzipiert ist, dass sie sich in Zukunft weiterentwickeln kann, sobald mehr wissenschaftliche Erkenntnisse und Erfahrungen mit Cannabis in der Medizin vorliegen. Damit wird der Weg für eine fortschrittliche Therapieform geebnet, die insbesondere Patienten mit schwerwiegenden und chronischen Erkrankungen eine neue Behandlungsoption bieten könnte.

Während Cannabis als Genussmittel in Spanien nicht vollständig legalisiert ist, floriert die Cannabisindustrie. Mit dem neuen Gesetz wird den Patienten erstmals der Zugang zu standardisierten, pharmazeutisch geprüften Cannabispräparaten ermöglicht.