A spatial composition for three ensemble groups, commissioned by the festival Musikprotokoll 1990. Premiered by Ensemble Modern (dir. Peter Eötvös) at Alte Remise, Graz (A) on 4 Oct 1990. This performance was accompanied by a light environment by the Swiss artist Alfons Schilling (1934-2013).
Info: http://www.essl.at/works/et-cons.html
Mit Peitschenknallen, metallischen Perkussionsklängen und tonlos luftigem Spiel der Bläser beginnt ...et consumimur igni, mit geräuschhaften Klängen ohne definierte Tonhöhe. Die daraus hervorwachsenden Prozesse tendieren mit wechselnder Geschwindigkeit und Intensität zu einer als Gegenpol verstandenen, reinen und tonhöhenfixierten Klangcharakteristik.
In drei Ensemble-Gruppen laufen diese Entwicklungen parallel ab, doch mit jeweils eigenem Zeitempfinden, sich auseinander bewegend, aneinander herantastend, überholend. Ein Zeit-Raum entsteht, in dem die zeitlichen Verschiebungen die Koordinaten des klingenden Raumes ergeben, der seinerseits wieder zur Bedingung für die erzählerische Essenz des Stückes wird.
Der reine Klang mit fixierter Tonhöhe in seiner raumgreifenden Wirkung erscheint als eine der Stationen eines alchemistischen Weges, der vom Wandern und Pendeln zwischen Polen, zwischen Geräusch und Ton, zwischen Punkt und Fläche geprägt ist.
...et consumimur igni - "und werden vom Feuer verzehrt" - ist die zweite Hälfte eines rätselhaften Palindroms, das in seiner ganzen, von hinten nach vorne gelesenen Form vom kreisenden Gehen in der Nacht und der Reinigung durch das symbolhafte Bild des Feuers berichtet. Der Titel charakterisiert eine Komposition, im Laufe derer sich die Facetten komplexer Klangelemente in ständiger Bewegung verändern und erneuern. (Christian Scheib)
Info: http://www.essl.at/works/et-cons.html