Nach einem Gedicht von Wolodymyr Jewtymowytsch Swidsinskyj,
ukrainischer Dichter (1885-1941)
Müde, an die Hügel gelehnt,
Schlief und schlief der Tag. Es schien als würden
Nie wieder blaue Himmel über die Felder
Ziehen. Faul, sorglos,
Legte auch ich mich hin und ergab mich der Macht des Schlafs.
Ich erwachte – mein glänzender Tag, wo bist du?
Ein dünner Nebel breitete sich von Osten aus,
Wie mit zwei Flügeln das ebene Feld umarmend.
Die Sonne ist begraben. Der Baum ist verstummt,
Und Kälte hat die Tulpenbecher
Geschlossen, die Bienen, die so summend
Den jungen Tag begrüßt hatten, erstarren.
* * *
Kalte Stille. Gebrochener Mond
Sei bei mir und segne meine Trauer.
Sie ließ sich nieder wie Schnee auf Zweigen,
Sie wird fallen wie Schnee von Zweigen.
Drei Freuden nimmt man mir nicht:
Einsamkeit, Arbeit, Schweigen. Tückische Sehnsüchte
Habe ich nicht mehr. Gebrochener Mond,
ich trage die Traube der Erneuerung in die Nacht.
Auf dem toten Feld stehe ich, um zu beten
Und um mich werden Sterne fallen.
* * * * * *
Das Pendel ist müde.
Tag, Nacht,
Sommer, Winter –
Wiege, wiege die kräftige Stille!
Das Pendel keucht wie verwundet.
Doch warum hörte ich sein Klappern nicht,
als mein Mädchen bei mir war?
Damals
legte sie sich hin
und ich kam, ihr ein Märchen vorzulesen.
Tag, Nacht,
Sommer, Winter,
Die Zeit steht nicht still.
Die gelesenen Bücher vergilben,
An den Ecken schwarzer Schimmel,
Eine Spinne versucht, diese alten Gegenstände in ihr Netz zu spinnen –
Es gelingt ihr nicht.
Tag, Nacht –
Jeder Moment wird gezählt.
Das Pendel krächzt.