Nach einem Gedicht von Jakob van Hoddis.
(geboren als Hans Davidsohn 16. Mai 1887 in Berlin; gestorben 1942 vermutlich im Vernichtungslager Sobibor)
[Intro]
Glieder zur Liebe geschaffen.
Hin zur Maschine und mürrischem Mühn.
Viele Weiber siehst du und Mädchen zur Arbeit gehn.
Im bleichen Licht. Wild von der Nacht. Ihre Röcke wehn.
[Strophe 1]
Ein starker Wind sprang empor.
Öffnet des eisernen Himmels blutendes Tor.
Schlägt an die Türme.
Hellklingend laut geschmeidig über die eherne Ebene der Stadt.
[Strophe 2]
Die Morgensonne rußig. Auf Dämmen donnern Züge.
Durch Wolken pflügen goldne Engelpflüge.
Starker Wind über der bleichen Stadt.
Dampfer und Kräne erwachen am schmutzig fließenden Strom.
[Chorus]
Verdrossen klopfen die Glocken am verwitterten Dom.
Viele Weiber siehst du und Mädchen zur Arbeit gehn.
Im bleichen Licht. Wild von der Nacht. Ihre Röcke wehn.
[Strophe 2]
Glieder zur Liebe geschaffen.
Hin zur Maschine und mürrischem Mühn.
Sieh in das zärtliche Licht.
In der Bäume zärtliches Grün.
[Outro]
Horch! Die Spatzen schrein.
Und draußen auf wilderen Feldern
singen Lerchen.