Die Geburt Jesu im Spiegel apokrypher Texte
Im Mittelpunkt des Neuen Testamentes stehen Kreuzestod und Auferstehung Jesu. Die Geburt Jesu, die Christen als Menschwerdung Gottes feiern, spielt erst auf späteren Überlieferungsstufen eine größere Rolle. Weiß Paulus nur, dass Jesus von einer Frau geboren wurde (vgl. Galater 4,4), beinhaltet das Markusevangelium als ältestes der vier Evangelien, keine Weihnachtsgeschichte. Erst Matthäus und Lukas berichten von den Ereignissen in Bethlehem.
Auch wenn Weihnachten nicht im Zentrum des Neuen Testamentes steht, haben die Ereignisse um die Geburt Jesu in der frühchristlichen Überlieferung doch zu einer intensiven Textproduktion geführt. Zahlreiche sogenannte apokryphe Texte schmücken die Ereignisse aus – wie etwa das Evangelium des Pseudomatthäus oder das Protoevangelium des Jakobus. Es sind oft Texte mit einer intensiven Wirkungsgeschichte, die sich bis heute in der weihnachtlichen Liedkultur oder auch der bildenden Kunst niederschlägt.
Dr. Till Magnus Steiner und Dr. Werner Kleine diskutieren ausgewählte apokryphe Texte und erschließen so eine eher unbekannte Facette der Weihnachtstradition. André Enthöfer berreichert die Diskussion durch musikalische Beiträge und Intermezzi.