(Radio 3FACH)">
"Luzern 180 - Das Nachtleben aus der Sicht der Arbeitenden" ist eine neue Beitragsreihe, hier auf 3FACH. Sie soll aufzeigen, wer eigentlich hinter all dem Vergnügen steckt, welches wir Woche für Woche erleben dürfen. Manchmal bewegen sie sich im Hintergrund, die Helden der Nacht. Manchmal stehen sie genau vor deiner Nase und du merkst es nichtmal. Arbeiten, wenn alle andern Feiern, ja dafür ist nicht jeder Mensch geeingnet. Jemand wie Du und Ich opfert sich wohl kaum dazu, jedes Wochenende die Kotze und Scheisse fremder Menschen zu putzen, oder ständig "das Arschloch" an der Tür zu sein, dass dich nicht in den Club lässt. Mal abgesehen davon, dass du kaum Zeit, oder gar die Gelegenheit dazu hast, selbst in den Ausgang zu gehen, musst du dich die ganze Nacht mit Menschen befassen, die, dank dem guten alten Alkohol, jegliche Scham verloren haben. Das schlimmste daran: du bist dabei nüchtern! Durchaus gibt es aber auch positive Aspekte zur Arbeit nach Sonnenuntergang. Du lernst immer neue Leute kennen, Erwachsene werden nach einigen Gläsern wieder zu Kindern und erzählen dir alles, was ihnen gerade durch ihren benebelten Kopf schwirrt. Langweilig wird einem sicherlich nie.
"Caro" hat schon im jungen Alter angefangen an der Bar zu Arbeiten. Das, weil ihr Vater einen Club in Luzern besitzt und sie die Gelegenheit nutzen wollte, das Nachtleben genauer kennenzulernen. Sie arbeitet nun schon seit 4 Jahren hinter der Theke mit dem Teufelsgesöff. Sie ist das, was du brauchst, egal was es ist. Du brauchst eine Schulter, um dich auszuweinen, weil immer irgend ein Scheiss passiert, wenn du wiedermal zu viel getrunken hast? Caro hört dir zu und spendiert dir was. Du brauchst gerade irgend jemanden, den du anschreien kannst, weil du am Nachmittag gefeuert wurdest? Caro lässt es über sich ergehen, weil sie weiss, dass das eben das ist, was dir gerade gut tut, schlussendlich ist das doch ihr Job, oder? Alle sind unter dem Einfluss von Alkohol, oder irgendwelchen Designerdrogen. Nur sie ist die, die hinter der Theke, völlig nüchtern, darauf wartet, bis du dich endlich dazu entschieden hast, was du eigentlich trinken willst. Aber wehe, es dauert zu lange, bis der Drink fertig ist! Dann werden ihr gerne mal böse Blicke, oder gar böse Worte an den Kopf geworfen. Oft, wird die Person hinter der Bar als Getränkeautomat betrachtet, sie ist aber mehr, oder sollte zumindest mehr sein.