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Die Bibliothek des Philosophen Franz Rosenzweig – Eine Spurensuche nach Tunesien

Dr. Julia Schneidawind stellt ihre Dissertation „Schicksale und ihre Bücher. Deutsch-jüdische Privatbibliotheken zwischen Jerusalem, Tunis und Los Angeles“ (2023) vor. Darin hat sie auch intensiv das kaum bekannte Schicksal der Privatbibliothek des Philosophen Franz Rosenzweig erforscht.

Anhand der Geschichte der Bibliothek Rosenzweigs zeigt Julia Schneidawind auf, wie Privatsammlungen aus jüdischem Besitz nach der Machtübertragung auf die Nationalsozialisten 1933 über die Welt verstreut wurden und dort zum Teil bis heute erhalten geblieben sind. Folgt man den Spuren der Sammlungen von Stefan Zweig, Lion Feuchtwanger und anderen von ihrem Entstehungskontext bis an ihre gegenwärtigen Verwahrungsorte, ergeben sich wichtige Erkenntnisse über Bedeutung und Nachwirken deutsch-jüdischen Büchererbes heute in unterschiedlichen geographischen Räumen und historischen Kontexten.

Dr. Julia Schneidawind ist Wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie studierte Geschichte und Vergleichende Kultur- und Religionswissenschaften und wurde 2022 an der LMU München mit der Arbeit „Schicksale und ihre Bücher“ promoviert, die mit dem Eduard-Duckesz-Preis 2023 ausgezeichnet wurde. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen: Deutsch-Jüdische Geschichte der Neuzeit, Migrationsforschung im 19. und 20. Jahrhundert, Materielle Kultur, Provenienzforschung, Jüdische Geschichte Australiens und Ozeaniens. Bis 2022 arbeitete sie an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen des Projekts „Judentum in Bayern“. Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften und Sammelbänden.

Die Videoaufzeichnung dieses Vortrags können Sie hier nachschauen:
https://youtu.be/fe1FGXl0mZs

Fotos:
Julia Schneidawind: © CVPics, München