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Description

In den bildenden Künsten und in der Literatur gehört die Wunde zu den wichtigsten Motiven überhaupt. Jeder kennt die Male der Wunden und Einstiche, die Jesus durch die Kreuzigung zugefügt wurden. Sie wurden im Christentum zum Symbol für das erlittene Leid, das er stellvertretend für die Menschheit auf sich nahm.
Wunden waren für Menschen also immer schon mehr als Wunden, sie waren christliche Erkennungszeichen, sie waren Zeichen von Gewalt, von Krankheit, sowohl physischer wie psychischer Natur. Als Körper-Zeichen fordern sie «gelesen» zu werden. In der Literatur wurden die Wunden und Male gerade deswegen wiederholt zu poetologischen Bedeutungsträgern.

In dieser Sendung spreche ich mit zwei Gästen über Gedichte und Romane, in denen die Wunde eine zentrale Rolle spielt. Oliver Grütter beschäftigt sich in seiner Dissertation u.a. mit Krankheitslyrik in der Frühen Neuzeit und Selina Widmer schrieb ihre Masterarbeit über die psychische Wunde, das Trauma, in der Gegenwartsliteratur.

Schnitt: Okan Yilmaz
Musik: Mount Kimbie - Home Recording
Bild: Caravaggio - Der ungläubige Thomas