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Worum geht's in dieser Folge? Willkommen auch im Neuen Jahr! Ich hoffe, ihr seid mit euren Personal Projects - und vor allem mit euren Herzensprojekten - schwungvoll ins Neue Jahr 2019 gestartet! [Projekt: Leben] ist aus der Winterpause zurück, und auch in diesem Jahr 2019 wird es in diesem Podcast wieder um Personal Projects gehen, da ist noch längst nicht alles gesagt. Und damit kommen wir auch schon zur neuen Staffel, der 5. Staffel des Podcasts, die mit dieser Folge so quasi ihr Kick-Off hat. Diese Staffel trägt den Titel „Personal Projects und ihre Feinde”. Und was das bedeutet und wohin ich damit will, das erkläre ich euch jetzt in dieser Kick-Off-Folge.   

Zur Erinnerung: Was sind Personal Projects? Gehen wir zuerst mal ganz zurück an den Anfang. Personal Projects sind ja unsere größeren und kleineren Projekte, die wir in unserem Leben verfolgen. Oder, man könnte es auch so sagen: Unser Leben ist im Grunde nichts anderes als die Gesamtheit aller unserer Personal Projects, die wir im Laufe unseres Lebens verfolgen - oder auch nicht verfolgen. Das Interessante dabei ist jetzt, dass es einen engen Zusammenhang gibt zwischen Personal Projects und Glück - oder Zufriedenheit. Und dieser Zusammenhang lautet so: Glück = sustainable pursuit of Personal Projects, genauer gesagt der sustainable pursuit von core projects. So definiert Brian Little, der Godfather der Personal Projects, das. Was bedeutet das jetzt konkret: 

Aber mit diesem „sustainable pursuit”, also dem nachhaltigen Verfolgen unserer Personal Projects, damit sind ein paar Probleme verbunden. Es ist nämlich nicht so, als könnten wir unsere Personal Projects immer so umsetzen, wie wir uns das vorstellen.Da treten oft viel mehr Schwierigkeiten auf, als uns gut tun, was dazu führt, dass wir bei unseren Personal Projects nicht wie gewünscht weiterkommen oder bestimmte Personal Projects abbrechen oder mit bestimmten Personal Projects gar nie starten. Diese sustainability, diese Nachhaltigkeit hat nämlich einige FEINDE. Grob gesagt, sind es zwei: 

  1. Der erste Feind sind wir selbst
  2. Der zweite Feind… das sind die anderen

Über den ersten Feind habe ich auch schon mal eine ganze Staffel gemacht, und zwar die zweite Staffel. Da ist es ja um Selbst-Management gegangen und um die Frage, wie wir es schaffen können, uns selbst zu befähigen, unsere Personal Projects nachhaltig zu verfolgen. In dieser Staffel möchte ich mir aber den anderen Feind genauer ansehen: Nämlich die Anderen. Also unsere Mitmenschen. Oder, noch ein bisschen weiter gegriffen: Die Gesellschaft, in der wir leben. Die Art und Weise, wie wir alle miteinander, also wir als Gesellschaft, uns das Leben organisieren.   
Gefördert, verhindert, aufgezwungen
 Und ihr könnt euch wahrscheinlich vorstellen: Die Welt, in der wir gerade leben… und da rede ich jetzt von Mitteleuropa im 21. Jahrhundert… also die Welt, in der wir gerade leben, die hat ziemlich starke Auswirkungen auf unsere Personal Projects. Es ist nämlich ein Irrtum zu denken, dass wir bei der Wahl unserer Personal Projects völlig freie Hand hätten. Da rede ich jetzt noch nicht mal von der Ausführung, sondern allein nur von der Wahl. Die Gesellschaft, in der wir leben, beeinflusst ganz stark, welche Personal Projects wir überhaupt in Angriff nehmen. Und dieser Einfluss hat eine von drei Formen: 

  1. Die Gesellschaft FÖRDERT bestimmte Personal Projects
  2. Die Gesellschaft VERHINDERT bestimmte Personal Projects
  3. Die Gesellschaft ZWINGT uns bestimmte Personal Projects auf

 
   
Public Service Announcement
 Aber bevor ich jetzt von diesen drei Einflüssen erzähle, wie immer mein Hinweis für dich: Wenn du eine Frage zu diesem Thema hast oder überhaupt zu Personal Projects, wenn du Ideen und Anregungen zum Podcast hast, dann schreib mir bitte. Schreib mir bitte an post@projekt-leben.jetzt. Ich antworte sehr gerne.   
   
Projekte, die gefördert werden
Okay, schauen wir uns jetzt diese drei Einflüsse ein bisschen genauer an. (1) Die Gesellschaft, in der wir leben, FÖRDERT ganz bestimmte Personal Projects. Das heißt, es gibt Personal Projects, die werden gesellschaftlich als gut und wertvoll und wünschenswert gesehen. Wenn man so ein Personal Projects verfolgt, dann  klopfen einem andere auf die Schulter dafür. Was sind das für Projekte? Na zum Beispiel, wenn du in deiner Freizeit bei der Freiwilligen Feuerwehr bist. Da wird jeder sagen: Super Personal Project, Respekt! (Außer vielleicht dein Ehepartner, der oder die findet, dass du dafür viel zu viel Zeit aufwendest. Aber das ist eine andere Baustelle, das lassen wir mal beiseite.) Oder ein Personal Projects, das momentan in Österreich gerade gesellschaftlichen Aufwind bekommt: Das Papa-Monat. Das, was man „aktive Vaterschaft” nennt, also dass sich die Papas um die Erziehung ihrer Kinder kümmern, dass sie sich dafür auch Zeit nehmen und ggf. dafür auch beruflich etwas (aber bitte nur ETWAS!) zurückstecken… ja, das ist gerade in. Auch das Papa-Monat wäre also ein Personal Project, mit dem man gesellschaftlich momentan gut dasteht.   
Projekte, die verhindert werden
So, das war mal die positive Seite von Personal Projects und Gesellschaft. Aber, wie ihr euch vorstellen könnt, da gibt es da auch eine Schattenseite: (2) Die Gesellschaft, in der wir leben, VERHINDERT bestimmte Personal Projects - oder macht sie uns zumindest alles andere als leicht. Bestimmte Personal Projects sind einfach nicht gut angesehen. Das hat natürlich mit den gesellschaftlichen Werten zu tun, weil davon hängt nämlich ab, ob wir als Gesellschaft etwas für erstrebenswert halten oder nicht. Was wäre dafür ein Beispiel? Klar, das sind einmal alle Personal Projects, die gesetzlich verboten sind. Wenn du ein Personal Project hast, das heißt „Mit einem Pyramidenspiel zum Millionär werden”, dann hat unsere Gesellschaft da was dagegen. Aus gutem Grund, weil mit diesem Personal Project schadest du anderen Menschen, und deswegen ist es verboten. Auch ein PP wie „Das Problem mit meiner Familie lösen, indem ich alle umbringe” … das geht nicht. Ist verboten. War vielleicht nicht immer so, aber die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts in Österreich sagt: Das darfst du nicht. Dieses PP erlauben wir dir nicht. Okay, jetzt kann man sagen: Na gut, aber Günter: Das ist ja eh klar, dass solche Personal Projects verboten sind und verhindert werden. Da wirst du ja wohl jetzt nichts dagegen sagen, oder? Eh nicht. Um Gottes Willen. Aber die Geschichte ist ja damit auch noch nicht zu Ende. Dass man solche Personal Projects nicht haben will, ist eh klar. Aber daneben gibt es eine ganze Reihe von Personal Projects, die sind zwar nicht gesetzlich verboten, aber wir als Gesellschaft wollen sie trotzdem nicht haben. Da sind die Sabotagemechanismen viel, viel subtiler. Dafür ein ganz aktuelles Beispiel aus der österreichischen Innenpolitik: das frühe Aufstehen. Oder besser gesagt: Das späte Aufstehen. Unser Bundeskanzler Kurz hat unlängst seine Befürchtung geäu...