Listen

Description

Worum geht's in dieser Folge?

Mit dieser Folge starte ich die siebente Staffel des Podcasts. Und für diese siebente Staffel habe ich mir ein Experiment vorgenommen, nämlich: Ich mache in dieser Staffel einen einzigen großen Buchclub. Und das Buch, das ich in dieser Staffel besprechen werde, ist „Personal Project Pursuit - Goals, Action, and Human Flourishing”. Es stammt aus dem Jahr 2007 und wurde herausgegeben von Brian R. Little, Katariina Salmela-Aro und Susan D. Phillips. 

Der aufmerksamen Hörerin, dem geneigten Hörer wird wahrscheinlich einer der Autoren bekannt vorkommen: Brian Little. Ich nenne ihn den Godfather der Personal Projects, und er ist der Begründer der Personal Projects Theorie, um die es ja in diesem Podcast im Grunde geht.
Naja, jedenfalls war der Plan - und das habe ich in der letzten Folge, am Ende der sechsten Staffel angekündigt -, dass ich dieses Buch lese und meine Learnings dafür in diesem Podcast für euch, meine lieben Hörerinnen und Hörer aufbereite. Damit ihr dieses Buch nicht auch lesen müsst, sondern ihr das Nützlichste einfach bei mir im Podcast anhören könnt. 

Na gut, zu Beginn ist vielleicht die Frage angebracht: Wie ist es mir mit diesem Personal Project, das Buch zu lesen,  gegangen?  

Naja, schlechter als gedacht, um ehrlich zu sein. Es ist ein wissenschaftliches Buch, das war mir von Anfang an bewusst, und es ist in Englisch geschrieben. Von da her war mir klar, dass das nicht so einfach werden würde. Aber WIE langsam ich weiterkommen würde, das habe ich dann doch unterschätzt. Ihr müsst euch das nämlich so vorstellen: Da gibt es Seiten im Buch, da steht in jedem Satz etwas super Spannendes drinnen. 
Die heutige Folge zum Beispiel, das ist im Buch nur eine einzige Seite. Aber die ist so dicht gefüllt mit Informationen, ein Wahnsinn. Und was dann noch dazu kommt: Wenn ich das lese, dann fallen mir selber noch zusätzlich Sachen dazu ein. Das heißt: Ich lese einen Satz, dann versuche ich ihn zu verstehen (nämlich wirklich zu verstehen) - und dann denke ich nach, was mir dazu noch einfällt, was der für mich bedeutet - und was er für das ganz praktische Personal Project Management bedeuten könnte. 
Insgesamt eine sehr spannende Sache, aber noch viel aufwändiger, als ich dachte. Aber das soll eure Sorge nicht sein. Das Projekt geht wie geplant über die Bühne: Diese siebente Staffel widmet sich meinen Learnings aus diesem Buch. Und in der heutigen Folge klären wir etwas ganz Grundsätzliches: Was ist eigentlich ein Personal Project? (Im Buch übrigens auf den Seiten 25 und 26). 

Fünf Punkte, die ein Personal Project ausmachen

Der eine oder andere Hörer wird sich jetzt vielleicht fragen: Was? Günter, das ist jetzt die 67. Podcast-Folge, und JETZT erklärst du, was ein Personal Project ist? Ist das nicht reichlich spät? 

Naja, das könnte man zwar so sehen, aber: Natürlich habe ich das auch schon früher erklärt, nämlich genauer gesagt in der allerersten Podcast-Folge. Insofern ist das hier keine Premiere. 

Aber mir ist ein anderer Aspekt viel wichtiger: Ich glaube, es tut uns allen gut, uns wieder mal „back to the roots” zu begeben und zwischendurch mal so eine grundsätzliche Folge zu machen. Sich mal wieder zu vergegenwärtigen, wie die Idee der Personal Projects eigentlich aus Sicht der Psychologie aussieht - und nicht nur aus Sicht des Managements, so wie ich den Schwerpunkt in diesem Podcast lege.  

Also, möchte ich euch in dieser Folge auf ein Blitz-Studium in Psychologie einladen und mit euch Punkt für Punkt klären, was genau ein Personal Project ist. Und es sind fünf Punkte, die wir da beachten müssen. 

Okay, legen wir los: Wie definiert Brian Little nun ein Personal Project? Er sagt, ich zitiere: „Personal Projects are extended sets of personally salient action in context.” Und das könnte man folgendermaßen übersetzen: „Personal Projects sind erweiterte Sets von persönlich herausragenden Handlungen in einem Kontext.” 

Ich bin mir nicht sicher, ob der Satz durch die Übersetzung klarer geworden ist. Ich wiederhole ihn nochmal: „Personal Projects sind erweiterte Sets von persönlich herausragenden Handlungen in einem Kontext.” 

Na gut, schauen wir uns das jetzt mal Punkt für Punkt an.  

1) „Personal Projects sind ERWEITERTE Sets von persönlich herausragenden Handlungen.” Was bedeutet nun dieses „erweitert”? 

2) Personal Projects sind erweiterte SETS von Handlungen

3) Personal Projects sind „persönlich herausragend”.