Worum geht's in dieser Folge?
Diese Folge ist eine weitere Folge unter dem Motto: Wir beschäftigen uns mit der wissenschaftlichen Seite von Personal Projects.
Diesmal möchte ich mit euch ein kleines Experiment starten. Ich möchte mich mit euch gemeinsam in die Rolle eines Wissenschaftlers begeben, und zwar eines Wissenschaftlers, der Personal Projects untersucht. Brian Little, der Godfather der Personal Projects, hat für die Dokumentation und Erforschung von Personal Projects eine Methode entwickelt, die er Personal Projects Analysis (PPA) genannt hat. Die Personal Projects Analysis ist in den späten 1970er Jahren entstanden, und Brian Little hat die Methode - gemeinsam natürlich mit anderen Forscherinnen und Forschern - immer weiter verfeinert.
Eine genaue Beschreibung der Methode und alle Dokumente dazu gibt es übrigens auf Brian Littles Website zum Download. Ja, das ist alles frei und gratis verfügbar für jedermann.
Für all jene unter euch, die jetzt nicht so die große Lust oder Zeit haben, die ganzen Dokumente durchzuackern, aber trotzdem wissen möchte, was da genau bei der Erforschung von Personal Projects erforscht wird, ist diese Folge gedacht: Eine Einführung in die Personal Projects Analysis.
Einführung in die Personal Projects Analysis
Okay, was müssen wir über die Personal Projects Analysis wissen?
Grundsätzlich kann man sich die Personal Projects Analysis vorstellen wie einen strukturierten Fragebogen, der aus mehreren Abschnitten besteht, die „Module“ genannt werden. Wenn du als Versuchsperson an so einer Personal Projects Analysis teilnehmen möchtest, dann durchläufst du einige oder alle dieser Module - je nachdem, was die Forscher gerade besonders an deinen Personal Projects interessiert.
Ich möchte mit euch jetzt die einzelnen Module durchgehen und euch erklären, was da genau passiert.
1. Project Dump (Project Elictiation)
Alles beginnt mit der so genannten „project elicitation“, auch „project dump“ genannt. Du bekommst einen Stift, ein Blatt Papier und 10-15 Minuten Zeit und wirst aufgefordert, so viele Personal Projects aufzuschreiben, wie dir gerade einfallen. Du erstellst also eine Liste mit allen Personal Projects, die dich gerade beschäftigen. Daher kommt auch der Name „dump“, das heißt so viel wie „abladen“. Du schreibst also alle Personal Projects auf, die dir einfallen: große und kleine, wichtige und unwichtige, berufliche und private, lustige und anstrengende, einfach alles.
Diejenigen, die sich unter einen Personal Project nicht wirklich was vorstellen können, bekommen für den project dump als Unterstützung einige Bespiele aufgelistet, sozusagen als Inspiration. Das sind Beispiele wie „Meinen Psychologie-Kurs bestehen“, „Weniger junk food essen“, „Mit meiner Katze spielen“ oder „Meine Wohnung putzen“. Diese Beispiele sind dazu da, dass die Versuchspersonen sich auch trauen, ganz „gewöhnliche“ Projekte zu nennen, die in ihren Augen vielleicht gar nichts Besonderes sind. Aber genau darum geht es beim project dump: Einfach mal alles aufschreiben, was einem einfällt.
2. Refined Project List
Dann geht es weiter damit, dass die Versuchsperson aufgefordert wird, aus der Liste der Personal Projects 10 auszuwählen. Und welche davon soll er auswählen? Naja, die Angabe lautet: Wähle jene 10 aus, die uns erlauben, dich am besten zu verstehen. Mit so einer Angabe wird natürlich eine sehr subjektive Auswahl zustande kommen, aber genau darum geht es ja: Der Teilnehmer entscheidet selbst, welche Projekte das beste Bild über ihn vermitteln, weil er ja der Experte von sich selbst und seinem Leben ist. Seine Auswahl ist die best mögliche. Darüber habe ich ja in der zweiten Folge dieser Staffel schon ausführlicher gesprochen.
Wenn also 10 Projekte ausgewählt sind, dann geht es weiter mit der Frage: Was denkst du dir über das, was du machst?
3. Personal Projects Appraisal Matrix A
Das dritte Modul trägt den mehr als sperrigen Namen „Personal Projects Appraisal Matrix A“, aber dahinter steckt die spannende Frage: Wie bewertest du deine Personal Projects? Was denkst du dir über sie?
Dabei kannst du gerne gleich ein bisschen mitmachen. Wähle dazu irgend eines deiner Personal Projects aus, egal welches, irgend eines, das sich gerade beschäftig. Dieses Projekt werden wir jetzt gemeinsam anhand von 17 Kategorien analysieren. Deine Aufgabe ist jetzt, für jede Kategorie Punkte zu vergeben, nämlich von 0 bis 10. 0 bedeutet „trifft überhaupt nicht zu“ und 10 bedeutet „triff sowas von zu“.
Okay, bereit? Hast du dein Personal Project gewählt? Los geht’s mit der „Personal Projects Appraisal Matrix A“