Andrea Brem und ich hatten beruflich miteinander zu tun: Sie als Geschäftsführerin des Vereins Wiener Frauenhäuser und ich als Ressortleiterin der Chronik im ORF Fernsehen. Leider waren es da immer die traurigen Nachrichten über misshandelte Frauen oder aus dem Ruder laufende Obsorgestreitigkeiten, die in den Medien für Schlagzeilen sorgten, die uns zusammenbrachten.
Doch in jedem einzelnen Fall fiel mir auf, mit welcher Empathie und Energie Andrea Brem darum kämpfte, dass Frauen und Kinder Freiräume brauchen, wo sie sich wieder sicher fühlen können. Wie sie diese Schicksale seit mehr als 30 Jahrzehnten aushält, erzählt sie in unserem Gespräch. Ein großes Sorgenkind ist die geplante automatische Obsorge. Sie bringe für Frauen eine enorme Verschlechterung, weil sie den Partner einfach nicht loswerden bis die Kinder großjährig sind.