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In der neuen Folge des Podcasts „Freie Rede“ ist Glafira Zhuk zu Gast – eine junge belarussische Journalistin, die wegen ihrer Berichterstattung über Studierendenproteste in Minsk ins Gefängnis kam – und heute im Exil lebt.

„Ich wurde an meinem 20. Geburtstag verurteilt – 30 Tage Haft, weil ich über einen Prozess berichtet hatte“, erzählt Zhuk.

Nach ihrer Freilassung stand sie vor einer Entscheidung: bleiben und schweigen – oder fliehen und weitermachen. Ihr Weg führte sie von Minsk über Kyjiw und Polen nach Deutschland. In Berlin fand sie schließlich Zuflucht durch das „Refugium“-Programm der taz Panter Stiftung – ein Stipendium, das Journalist:innen im Exil unterstützt, die wegen ihrer Arbeit bedroht oder verfolgt werden. „Diese sechs Monate haben mir geholfen, meine psychische Gesundheit wiederzufinden – nach Jahren voller Repression, Krieg und Angst“, sagt Zhuk.

Gleichzeitig zeigt das Gespräch, wie Programme wie „Refugium“ Freiräume schaffen – für journalistische Arbeit, Reflexion und Neubeginn. „Für mich ist es wichtig, dass weiterhin über Belarus berichtet wird – damit die Menschen wissen, dass es uns gibt“, sagt Zhuk. Zhuk war eine der drei Refugium-Aussteitstipendiatin im Jahr 2025. 

Nach ihrem Aufenthalt in Berlin zieht sie nach Litauen, von wo aus sie künftig für das Projekt der taz Panter Stiftung „Krieg und Frieden. Ein Tagebuch“ schreiben wird.

Die Moderation übernimmt Tigran Petrosyan, Leiter der Osteuropa-Projekte der taz Panter Stiftung.