Listen

Description

Entscheidend ist auf´m Platz. Beim Fußball entscheidet Können - und nicht Herkunft. Die besten Talente werden zu Superstars, egal welche Hautfarbe oder welchen Pass sie haben. Der Fußball-Historiker Dietrich Schulze-Marmeling berichtet im historycast allerdings auch, dass es in Deutschland lange anders war. Selbst Franz Beckenbauer durfte an einer Weltmeisterschaft nicht teilnehmen, weil er für einen US-amerikanischen Verein spielte. Günter Netzer ging zu Real Madrid. Solche "Vaterlandsverräter" wurden als Legionäre beschimpft, die sich für Geld verkaufen. Und wer anders war, hatte es in der Bundesrepublik schwer. Erwin Kostedde von Borussia Dortmund hatte einen deutschen Pass, aber eine dunkle Haut. Er musste sich von Kommentatoren als "schwarzer Bomber" titulieren lassen. Deutschtürken wie Mesut Özil und Ilkay Gündogan in der Nationalelf, das war nur gut, wenn es gut lief. Heute ist der Fußball international wie kein anderer Sport. Zwar nehmen Rassismus und Nationalismus dort auch wieder zu, doch Schulze-Marmeling sieht vor allem die verbindende Seite des Fußballs: "Manchmal denke ich, dass der Fußball weiter ist als unsere Gesellschaft. Ich habe Leute mit unterschiedlichem ethnischen, sozialen, religiösen Background drin, ich habe Dummies und Schlauis drin, und die sind alle auch noch Rivalen, die rivalisieren auch noch um ihren Platz auf dem Feld, und trotzdem funktioniert das alles irgendwie miteinander."