Der Begriff "Gastarbeiter" entstand bereits in der NS-Zeit, berichtet der Historiker Ulrich Herbert im historycast. Allein im Zweiten Weltkrieg seien bis zu 13,5 Millionen Menschen als sogenannte "Zwangsarbeiter" nach Deutschland verschleppt worden. In den 1950er Jahren sorgten Vertriebene und Flüchtlinge für ausreichend Arbeitskräfte in der Bundesrepublik. Anwerbeabkommen seinen erst nach dem Mauerbau 1961 relevant geworden, als keine geflohenen Fachkräfte aus der DDR mehr zur Verfügung standen. Herbert bezweifelt allerdings, dass die sogenannten Gastarbeiter für den Wohlstand der Bundesrepublik unerlässlich waren. Sehr lange habe die Politik, vor allem die Union, nicht akzeptieren wollen, dass Deutschland zum Einwanderungsland geworden sei. Rechtsradikale hätten in ganz Europa das Thema Migration für sich entdeckt und politisiert. Die Situation für Migranten, so Ulrich Herbert im Gespräch mit Heiner Wember, sehe in Deutschland besser aus als in den meisten anderen europäischen Ländern "nach den Maßstäben Heiratsverhalten, Aufstieg, sozialer Aufstieg, Kinder." Herbert kommt zu dem Ergebnis: "Insgesamt ist die Migrationsgeschichte der letzten 40, 50 Jahre in Deutschland eine Erfolgsgeschichte."