Die „Völkerwanderung“ nach Ende des Ersten Weltkriegs – Waren die Menschen willkommen in der ersten deutschen Demokratie? Heimkehrende Soldaten und Umsiedler*innen aus den abgetretenen Reichsgebieten – notgedrungen, sagt der Migrationsforscher Jochen Oltmer. Weil sie Deutsche oder so genannte „Deutschstämmige“ waren. Russische Revolutions- und Bürgerkriegsflüchtlinge sowie Juden aus Osteuropa – eher nicht. Saisonale Arbeitsmigrant*innen wurden geduldet, eine Chance auf den deutschen Pass hatten sie nicht. Almut Finck spricht mit Jochen Oltmer über Migration in der jungen Weimarer Republik, über Lager, die sich gar nicht so sehr von denen für Geflüchtete heute unterschieden, über ausländerfeindliche Denkmuster, die im gesellschaftlichen Alltag und in der Politik noch immer, oder wieder, zirkulieren.