Listen

Description

80 Prozent aller Restrukturierungen verfehlen ihre Ziele – nicht wegen schlechter Konzepte, sondern weil die Umsetzung scheitert. Die Restrukturierungswelle rollt derzeit quer durch Deutschland, und viele Unternehmen stehen vor denselben Herausforderungen: Maßnahmen werden entwickelt, Business Cases gerechnet, PowerPoint-Schlachten geschlagen – doch am Ende kommen in der GuV nur Bruchteile der geplanten Effekte an.

In dieser Folge diskutiert Patrick Heurich, Partner bei Horváth und Experte für Restrukturierung und Performance Improvement, mit Florian Fink (Senior Manager bei Horváth) und Torsten Bendlin (Gründer und CEO von Valuedesk), woran Umsetzungen scheitern – und wie Unternehmen es schaffen, Restrukturierungen erfolgreich und nachhaltig zu gestalten.

Vom Konzept zur Wirkung – warum Umsetzung alles ist
Viele Programme bleiben im Konzept stecken, weil sie zu abstrakt bleiben. Maßnahmen werden definiert, aber nicht konkret genug, um wirklich implementierbar zu sein. Ideen müssen PS auf die Straße bringen. Nur wenn Verantwortlichkeiten, Zeitpläne und Ziele klar definiert sind, entsteht Verbindlichkeit.: Man muss schon in der Konzeptphase vom Ergebnis her denken – gemeinsam mit der Organisation, top-down und bottom-up.

Verbindlichkeit, Befähigung, Kommunikation – die Erfolgsfaktoren der Umsetzung
Ein zentraler Hebel für den Erfolg ist die Befähigung der Organisation. Wenn Berater nach der Konzeptphase aussteigen, müssen die internen Führungskräfte Verantwortung übernehmen. Das funktioniert nur mit klarer Rollenverteilung, strukturiertem Tracking und regelmäßigem Reporting. Die Organisation braucht eine Umsetzungsmaschine – einen Motor, der kontinuierlich läuft.

Neben Struktur und Tool-Unterstützung spielt Kommunikation eine entscheidende Rolle: Restrukturierungsvorhaben müssen klar, offen und verbindlich auf allen Ebenen kommuniziert werden – vom Vorstand über das mittlere Management bis zur operativen Ebene. Gute Kommunikation schafft Transparenz, beugt Widerständen vor und aktiviert die Organisation.

Tracking als Rückgrat erfolgreicher Restrukturierungen
Ohne konsequentes Monitoring verliert jedes Programm an Wirkung. Wer trackt, wird automatisch erfolgreicher. Fortschritte müssen sichtbar, Ergebnisse messbar und Abweichungen korrigierbar sein – nicht nur für interne Teams, sondern auch für externe Stakeholder wie Banken oder Investoren. Tools wie Valuedesk bieten hier die notwendige Transparenz, um die Wirksamkeit von Maßnahmen zu messen und Vertrauen aufzubauen.

Ambitionsniveau und Ehrlichkeit als Basis
Erfolgreiche Restrukturierungen beginnen mit einem klar definierten Ambitionsniveau – einem realistischen, aber herausfordernden Ziel, das top-down in die Organisation kaskadiert wird. Nur wenn die Ziele klar sind, kann man sie auch erreichen. In der Praxis liegt das Ambitionsniveau häufig zwischen 10 und 20 % der Gesamtkostenbasis. Doch entscheidend ist nicht nur die Zahl, sondern die Ehrlichkeit im Prozess: Unternehmen müssen regelmäßig prüfen, welche Effekte wirklich in der GuV ankommen – und gegebenenfalls Kurskorrekturen vornehmen.

Restrukturierung als kultureller Wandel
Am Ende ist Restrukturierung kein rein finanzielles oder operatives Projekt, sondern ein kultureller Wandel. Sie fordert neue Formen der Führung, Mut zu Transparenz und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Das Zusammenspiel aus ambitionierten Zielen, konsequentem Tracking, klarer Kommunikation und einer befähigten Organisation entscheidet darüber, ob Transformation gelingt.

Restrukturierung endet nicht mit einem Konzept – sie beginnt dort erst. Erfolgreiche Unternehmen denken Umsetzung von Anfang an mit. Sie kombinieren strategische Klarheit mit operativer Disziplin und schaffen die Strukturen, Tools und kulturellen Voraussetzungen, damit Veränderungen dauerhaft greifen.

Impressum/Datenschutzinformationen abrufbar unter:
https://www.horvath-partners.com/de/impressum