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Russlands Krieg in der Ukraine erzwingt neues Handeln und neues Denken, genauer: stellt die christliche Friedenstheologie und -ethik vor neue Herausforderungen.

Zum friedenstheologischen Profil des aktuellen Pontifikats von Papst Franziskus hat der wissenschaftliche Beirat der katholischen Friedensbewegung pax christi Deutschland im Herder-Verlag Ende Februar 2022 eine Zwischenbilanz vorgelegt: „Papst Franziskus: Mensch des Friedens“. Darin steht einleitend: „Papst Franziskus ist ein friedenstheologischer Lehrer, der durchaus neue Wege geht und neue Themen erschließt, wie nicht zuletzt sein Aufruf von 2017 zur aktiven Gewaltfreiheit als christlich angemessenen Lebensstil gezeigt hat. Er markiert damit eine kirchengeschichtliche Zäsur auf dem Weg zu einer neuen Friedenspraxis der Kirche, jenseits der alten Lehre vom „Gerechten Krieg“.

Was bedeutet das Ende der Lehre vom „Gerechten Krieg“ konkret? Was bedeutet die vorrangige biblische Option für Gewaltfreiheit in diesem völkerrechtswidrigen Krieg Russlands? Welche pazifistischen Handlungskonsequenzen sind nun geboten? Ziviler Widerstand statt militärische Gegengewalt? Radikale Non-Kooperation mit dem Aggressor durch umfassende Wirtschaftssanktionen? Umfassende Unterstützung der Zivilbevölkerung und der Kriegsflüchtlinge? Sollte das Selbstverteidigungsrecht der Ukrainer*innen so umgesetzt werden, dass die Ukraine die weiße Fahne hisst? Oder muss bei Völkermord und Kriegsverbrechen Waffenlieferungen zugestimmt werden als schmerzhafter, schuldbeladener Schritt ins eigene ethische Fleisch, ohne die pazifistische Grundoption zu amputieren?

Mit:

Kooperation: pax christi – deutsche Sektion, pax christi-Rhein–Main, Regionalstelle Limburg-Mainz und die Katholische Akademie im Haus am Dom

Cover: Herder