Er dachte von sich, er sein ein „emotional kontrollierter“ Mensch. Das dachten auch andere von Michael Wiesinger. Dann kam die 96. Minute des Relegations-Rückspiels des 1. FC Nürnberg beim FC Ingolstadt. Der Verzweiflungsball von Patrick Erras, die Schuhsohle von Fabian Schleusener – und der schönste Moment des Nürnberger Fußballjahres, mindestens.
Emotional kontrolliert war da keiner mehr, auch nicht der Interims-Trainer Wiesinger, der da in Ingolstadt eine neue Seite an sich kennen gelernt hat. Im Live-Podcast, der in den Räumen der Sparkasse stattgefunden hat, spricht Wiesinger mit den Redakteuren Uli Digmayer und Fadi Keblawi über diese 96. Minute und was Schleusener jetzt mit Winnetou verbindet.
Er spricht über diese zehn Tage, in denen er und Marek Mintal den Club retten sollten, über die Intensität, mit der sie versucht haben, eine strauchelnde Mannschaft wiederzubeleben. Es geht aber auch um seine Rückkehr in den Alltag, sein Leben als Leiter des NLZ am Valznerweiher – und weshalb man mit Blick auf den Club auch mal zuversichtlich sein soll. Eine schöne Stunde lang geht das so – es muss ja nicht immer erst in der 96. Minute etwas passieren.