hting bezeichnet eine gezielte Form psychischer Gewalt, bei der Täter Betroffene so manipulieren, dass diese an ihrer eigenen Wahrnehmung und Realität zweifeln. Es handelt sich nicht um einmalige Lügen oder Konflikte, sondern um ein fortgesetztes, strategisches Muster, das häufig in Partnerschaften, Familien oder am Arbeitsplatz auftritt.
Typische Manipulationsmuster
Leugnen: Offensichtliche Tatsachen werden bestritten.
Verdrehung von Fakten: Informationen werden bewusst falsch dargestellt.
Isolation: Opfer werden von sozialen Kontakten abgeschnitten.
Subtile Drohungen: Andeutungen erzeugen Angst und Unsicherheit.
Diese Mechanismen wirken schleichend und machen es Betroffenen schwer, die Gewaltform rechtzeitig zu erkennen.
Psychische Folgen für Betroffene
Gaslighting kann schwerwiegende Auswirkungen haben:
Verlust des Selbstwertgefühls und Selbstvertrauens
emotionale Abhängigkeit vom Täter
soziale Isolation
Entwicklung von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS)
Rechtliche Einordnung
Eine eigene Strafnorm gibt es bislang nicht. Gaslighting wird über bestehende Vorschriften erfasst, etwa:
Nachstellung (§ 238 StGB)
Nötigung (§ 240 StGB)
Körperverletzung (§ 223 StGB)
Beleidigung (§ 185 StGB)
Zivilrechtlich können Opfer Unterlassungs- und Schadensersatzansprüche geltend machen. Das Gewaltschutzgesetz ermöglicht zudem Kontakt- und Näherungsverbote. Beweisführung bleibt jedoch oft schwierig, da Gaslighting subtil geschieht.
Unterstützung und Schutzmöglichkeiten
Beratung: Spezialisierte Stellen bieten psychologische und rechtliche Hilfe.
Therapie: Traumaambulanzen unterstützen bei psychischen Belastungen.
Prozessuale Schutzinstrumente:Zeugenschutz, audiovisuelle Vernehmungen und Kontaktverbote können Entlastung schaffen.
Opferentschädigung: Betroffene können finanzielle Hilfen erhalten, wenn gesundheitliche Schäden nachweisbar sind.
Prävention und Sensibilisierung
Gesellschaftliche Aufklärung ist entscheidend, um Gaslighting frühzeitig zu erkennen und Betroffene zu schützen. Schulen, Unternehmen und Institutionen können durch gezielte Schulungen für das Thema sensibilisieren.
Präventionshinweise für Betroffene
Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl, wenn Ihnen Verhalten manipulativ vorkommt.
Führen Sie ein Tagebuch, um Vorfälle zu dokumentieren.
Sprechen Sie mit Vertrauenspersonen über Ihre Erlebnisse.
Holen Sie sich frühzeitig professionelle Hilfe bei Beratungsstellen wie dem WEISSEN RING.
Im Akutfall: Polizei oder Gewaltschutzgesetz in Anspruch nehmen.
Quelle:
https://harburg-kreis-niedersachsen.weisser-ring.de/media-news/meldungen/09-09-2025-0
Weitere Quellen zum Thema:
https://selbsthilfe-und-stadtteilzentrum-neukoelln.berlin/gruppen/raus-aus-der-falle-selbsthilfegruppe-fuer-betroffene-von-narzistischen-und-toxischen-beziehungen
https://www.tk.de/techniker/gaslighting-2185944