Queerfeindlichkeit trägt im Kontext von Islamistischem Extremismus ein sehr hohes Gewaltpotential. Die Verknüpfung dieser Ausprägung der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit mit islamistischen Narrativen ist bislang unzureichend erforscht. Im Bereich Rechtsextremismus konnten im Kontext der Beratungsarbeit mit radikalisierten Menschen jedoch bereits Erfahrungen mit einer spezifischen Form der Queerfeindlichkeit gemacht werden – der Homofeindlichkeit. Diese praktischen Erfahrungen der Distanzierungsarbeit eignen sich für diese so oft geforderte und so selten realisierte Form des Transfers: den phänomenübergreifenden Austausch. In der neuen Folge von KN:IX talks sprechen wir daher mit unserem Gast, Peter Anhalt (VPN gGmbH), über Homofeindlichkeit in der Arbeit mit radikalisierten Personen. Er erzählt uns, wie er sich mit Klient*innen in Einzel- und Gruppensettings an das Thema herantastet. Wir sprechen über mögliche Ursachen und Motive homofeindlicher Einstellungen und Handlungen. Wir merken uns Methoden und Kompetenzen, die Berater*innen mitbringen sollten, vor. Und unser Gast verrät uns was ihn selbst bei der Behandlung des Themas Homofeindlichkeit überrascht hat.