Die Frage nach dem Glück ist für viele von uns eine der großen Lebensfragen. Doch was bedeutet es eigentlich, glücklich zu sein? Ist Glück ein flüchtiger, intensiver Moment – während Zufriedenheit ein dauerhaftes Lebensgefühl beschreibt?
Kann man das Glücklichsein tatsächlich erlernen? Oder geht es vielmehr darum, eine innere Offenheit zu entwickeln, um solche Momente überhaupt wahrnehmen und wertschätzen zu können? Welche Rolle spielt dabei die Fähigkeit zur Selbstreflexion? Welchen Einfluss haben frühe Erfahrungen – etwa mangelnde elterliche Zuwendung oder religiöse Prägungen – auf unsere Fähigkeit zur Selbstliebe?
Ist unser Glück abhängig von Wohlstand oder gesellschaftlichem Status? Immer wieder sehen wir, dass selbst extrem wohlhabende Menschen tief unzufrieden sein können, während andere – trotz Leid oder materieller Armut – eine erstaunliche Dankbarkeit und Lebensfreude empfinden. Wie sehr lassen wir uns durch materielle Kompensation vom Wesentlichen ablenken?
Wie gehen wir mit uns selbst um? Vielleicht beginnt das Lernen des Glücklichseins tatsächlich beim Ich – bei der Fähigkeit, mit sich selbst ins Reine zu kommen und sich selbst auszuhalten.
Das wirft eine weitere zentrale Frage auf: Unterstützt unser Bildungssystem uns wirklich dabei, emotionale Kompetenzen zu entwickeln? Oder steht es uns in dieser Hinsicht eher im Weg?
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Elsbeth Kossmeier und Benedikt Weingartner bewegt das Thema Lernen. Sie setzen sich damit auseinander, was man für das Leben lernt, lernen soll, freiwillig und unfreiwillig, bewusst und unbewusst. Mit ihren unterschiedlichen Zugängen führen sie kritisch und mit utopischen Gedanken im Hinterkopf einen Dialog.
Beide sind viel beschäftigt mit jungen Menschen, deren Reaktionen auf Schule, den unterschiedlichen Motivationen, Neues zu entdecken und ins eigene Leben hereinzunehmen, der Fähigkeit zur konstruktiven Auseinandersetzung mit Leben und Welt, ihrer Haltung zum Lernen generell.
Elsbeth Kossmeier ist Gestaltpädagogin, war 40 Jahre lang Lehrerin für Deutsch und Musik an einem Gymnasium sowie Mitarbeiterin an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Nach wie vor ist sie Referentin für Lehrende für einen Unterricht, der die Persönlichkeit der einzelnen Lernenden stärkt sowie deren Lernmotivation und Lernerfolg zu steigern vermag.
Veröffentlichungen:
Einzelnen gerecht werden. Chancen und Herausforderungen eines Unterrichts in heterogenen Klassen, Linz 2013. |
„Im Unterricht geht es um mich!“ Die Lernseitige Orientierung von Unterricht, Klagenfurt 2019.
Benedikt Weingartner war 10 Jahre Benediktinermönch, Religionslehrer und später internationaler Künstlermanager im Bereich der klassischen Musik. Seit 2014 ist er Journalist und vor allem auf Außen- sowie Europapolitik spezialisiert. Er moderiert EU-Bürger:innendialoge und EU-Jugenddialoge. Darüber hinaus ist er Moderator und Redaktionsleiter des TV-Jugendtalkmagazins #Europa4me (https://www.okto.tv/europa4me)) sowie der Sendereihe „Europa : DIALOG“ (https://www.okto.tv/europadialog).
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