Zu Beginn dieses Jahres hatte Bischof Bertram Meier, der Mitglied der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz und stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) ist, gefordert, den Blick bei der Ökumene nach vorne zu richten und sich dabei mit den Fragen zu beschäftigen, die evangelische und katholische Kirche noch trennen. Dies sei eine "Zukunftsaufgabe". Hintergrund seiner Äußerungen war der 500. Jahrestag der Exkommunikation Martin Luthers, der am 3. Januar 1521 mit der päpstlichen Bulle "Decret Romanum Ponficem" von Leo X. verbannt wurde. Rückblickend stellt dies einen entscheidenden, schmerzlichen Schritt zur Konfessionalisierung dar.
In der Abschlussdiskussion der diesjährigen Winterakademie wurde einerseits das Verständnis des Unterschiedlichen in den Blick genommen und andererseits analysiert, wie das christliche Zeugnis in einer zunehmend areligiösen Gesellschaft in den kommenden Jahrzehnten gelingen kann. Wie weit haben sich die Kirchen angenähert, worin bestehen die noch scheinbar unüberwindlichen Hindernisse und was ist zur Einheit der Kirche noch notwendig? Vor allem aber: Wie können sie gemeinsam Zeugnis geben in einer areligiösen Gesellschaft?