Daniel und Solveig setzen ihre Erzählung ukrainischer Geschichte fort. Nach einer kurzen
Erinnerung an den
Vertrag zwischen den Kosaken und dem russischen Zaren und das womoglich zugrundeliegende Missverständnis erzählt Daniel heute vom
Hetman Ivan Mazepa, der versucht, wieder ein geeintes und unabhängiges Hetmanat zu schaffen. Dafür lässt er sich mit
Karl XII. von Schweden ein und wendet sich im nordischen Krieg gegen seinen früheren Freund und Altersgenossen Zar
Peter den Großen. Doch das Bündnis mit den Schweden
gefällt selbst den meisten Kosaken nicht.
Unter der großen (und deutschen) Zarin
Katharina II. hört das Hetmanat dann auf zu existieren. Die
kosakische Elite hat letztlich nichts dagegen im russischen Adel aufzugehen.
Derweil erobert und kolonisiert Katharina die Schwarzmeerküste und lädt dazu Siedler aus aller Herren Länder ein. So wird die neue Hafenstadt
Odessa zur Multi-Kulti-Metropole. Eine Stadt, die auch mit dem Liebhaber der Zarin – Potemkin – verbunden ist. Den haben Daniel und Solveig nur am Rand erwähnt, weil er mal eine eigene Folge verdient!
Im neunzehnten Jahrhundert werden Ukrainer von Russen wahlweise romantisiert oder als Barbaren betrachtet. In jeden Falle seien sie ein Teil des
slawisch-russischen Körpers, der nicht abgetrennt werden dürfe. Solche Trennungswünsche werden vor allem Mitgliedern der Kiewer
Kyrill-und-Method-Gesellschaft unterstellt. Ihre Mitglieder beschäftigen sich mit ukrainischer Geschichte und Kultur. Darunter auch der ukrainische Nationaldichter
Taras Ševčenko, der für seine Aktivitäten mit mehrjähriger Verbannung bestraft wird.
Taras gegenüber steht
Puschkin als russischer Nationaldichter. Obgleich beide für ein goldenes Zeitalter der Literatur stehen, unterscheiden sie sich grundsätzlich in ihrer Herkunft, ihrem Schaffen und ihrer Rezeption. Die ukrainische Sprache gilt vielen als bloßer Bauerdialekt und wird durch die russische Regierung schließlich aus dem öffentlichen Leben verbannt. Nur in einerm Teil der Ukraine, dürfen Ukrainer sich verwirklichen – auch wenn sie dort Ruthenen heißen: in
Galizien. Das gehört seit den Teilungen Polens zu Österreich.
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