Nach Canossa gehen wir nicht - weder körperlich, noch geistig!" Dies versicherte der damalige Reichskanzler Otto von Bismarck 1872 dem deutschen Reichstag, als er den
Kulturkampf eröffnete. Wenige Jahre später, 1877, errichtete man sogar ein
Denkmal auf dem dieser Ausruf festgehalten war.
Und auch heute noch verbinden wir gemeinhin mit dieser
kleinen Burg Canossa am Rande des Apennins einen beschwerlichen, demütigenden Gang. Aber warum eigentlich? Wer genau ist nach Canossa gegangen und warum? Und was ist dann dort passiert?
In dieser Folge klärt Solveig Daniel über das Thema Invenstiturstreit auf. Oft wird dieser 1075 ausgebrochene Streit auf seine zwei Protagonisten reduziert, Papst
Gregor VII. auf der einen Seite und der deutsche König
Heinrich IV. auf der anderen. Von einem tyrannischen Herrscher, der seine Macht missbraucht und sich Gottes Willen entgegenstellt, sprechen die einen. Die Anderen reden von einem triumphierenden Herrscher, der sich gegen übersteigerte Machtansprüche der Kurie behauptet.
Lag es aber wirklich nur an diesen zwei Männern und ging es tatsächlich allein um das
Investiturrecht? Das klären wir in dieser Folge.
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