Die Vorstellung war entsetzlich: Eine Welt, in welcher Buben gebliebene Tech-Milliardäre unsere gemeinsame Zukunft bestimmen. Wie konnte es so weit kommen? Nun, in Film, Buch und digitalen Spiel ist es längst so weit. Hier ist der ultrareiche Techno-Patriarch schon längst Alltag. In der sechsten Folge von Kritische Controller gehen Arno und Eugen dieser Frage etwas nach.
Dabei hatte es ganz harmlos angefangen. Im ersten Teil - dem Hardwork - berichtete Eugen von seinem Vortrag zur Ideengeschichte des Horrors im Digitalen Spiel und Arno von seinem Talk zur Dystopie, als der systemtheorisch gelesenen Dystopie. Sogar von Kindern und ihrem Spiel war hier die Rede. Ausgerechnet im zweiten Teil - den Softworks -als Arno und Eugen über Arcane, die Truman Show, The Exit 8 und Ready Player One sprachen, wurde es ihnen unbehaglich. Was machen die ganzen libertären, messianischen Tech-Billionäre in unserer Populärkultur und warum erscheint insbesondere im anglo-amerikanischen Kultur Raum die Arm-Reich-Schere so unüberwindbar, ja geradezu gegeben? Und wie hängt beides zusammen? Es kommt wie es kommen muss: In der Antragserotik wird kaum über die geplanten Themen gesprochen, sondern neue Antragsideen werden abgewälzt: der Mythos des messianischen Self Made-Tech-Genies und das merkwürdige Fehlen sozialdemokratischer Ideen in der Populärkultur.