Listen

Description

Die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Zusammenhang von Grammatik und Geschlecht wird oft belächelt, wenn nicht sogar als ungültig erklärt, weil sie vom weiblichen Standpunkt aus passiert, und deswegen nicht “objektiv” sein kann. Doch was, wenn sich Grammatik als “Speicher sozialer Verhältnisse” erweist? Und wir diese Verhältnisse über unser Sprechen, und unser Kommunizieren allgemein, immerfort reproduzieren? 
Hat sich ein gesellschaftlicher Sexismus in der Grammatik festgesetzt, wodurch bei Frauen nun grammatisch nicht mehr zwischen Handelnder und Erduldender unterschieden wird? Wodurch Frauen grammatisch gesehen schwach belebten Lebewesen näher steht als dem Mann? Wir wollen diese (kühnen?) Hypothesen am Beispiel des deutschen Deklinationsklassensystems überprüfen.