Listen

Description

Krisen, Katastrophen und gesellschaftliche Unsicherheiten prägen unsere Gegenwart – ob Klimawandel, Pandemien, Krieg oder ökonomische Krisen. In solchen Zeiten stellt sich die Frage: Wie bereiten wir uns vor? Wer sorgt für wen? Und mit welchen Narrativen wird Krisenvorsorge politisch aufgeladen?

Während staatliche Stellen oft zögerlich oder überfordert reagieren, besetzen rechte Akteur*innen gezielt das Feld des „Preppens“ – mit autoritären, ausgrenzenden und völkisch aufgeladenen Strategien: vom Survivalismus über Selbstversorgungsfantasien bis hin zu Siedlungsprojekten. In digitalen Räumen verbreiten sie dabei apokalyptische Erzählungen, schüren gezielt Misstrauen gegenüber demokratischen Institutionen und präsentieren sich selbst als vermeintlich handlungsfähige Alternative zur ‚zerfallenden Gesellschaft‘. Dabei wird das Narrativ der Vorsorge zur ideologischen Waffe.

Doch Resilienz muss nicht Rückzug bedeuten. Sie kann auch kollektive Stärke, demokratische Teilhabe und gegenseitige Unterstützung heißen.

In diesem Panel wollen wir genau darüber sprechen: Welche gesellschaftlichen und politischen Gefahren bergen rechte Resilienzstrategien? Und wie können wir ihnen etwas entgegensetzen – mit solidarischer, gemeinschaftlich organisierter Krisenvorsorge, die auf Zusammenhalt statt Spaltung setzt?

Miro Dittrich arbeitet als Senior Researcher zum Thema Rechtsextremismus bei CeMAS. Er erforscht die Schnittstelle von Technologie und Gesellschaft, mit Fokus auf menschen- und demokratiefeindliche Phänomene im digitalen Raum. Bei CeMAS leitet er dazu das Projekt Digital Seismograph: Monitoring Terrorism.

Julia Ziegler arbeitet für das antifaschistische pressearchiv und bildungszentrum berlin e. V. (apabiz). Das apabiz ist das umfangreichste öffentlich zugängliche Facharchiv zur extremen Rechten in Deutschland nach 1945. Seit 1991 arbeitet das Archiv für alle, die sich auf einer aktivistischen, bildungspolitischen, zivilgesellschaftlichen oder wissenschaftlichen Ebene mit der extremen Rechten beschäftigen und sich gegen diese engagieren. Gerade im Bereich „Prepping“ zeigen sich immer wieder Überschneidungen mit rechten Ideologien, Selbstschutzrhetorik und autoritären Weltbildern. Das apabiz wurde eingeladen, weil es mit langjähriger Erfahrung dabei unterstützt, diese Strukturen zu analysieren, einzuordnen und sich ihnen im Bildungs- wie auch im Aktivismuskontext wirksam entgegenzustellen.

Fatma Kar ist politische Bildnerin, Aktivistin und Mitgründerin des Netzwerks Polylux e.V., das zivilgesellschaftliche und antifaschistische Initiativen insbesondere in Ostdeutschland unterstützt. Ihre Arbeit verknüpft Perspektiven aus Community Organizing, Empowerment und politischer Bildung. Wir haben Fatma eingeladen, weil sie zeigt, wie solidarische Krisenvorbereitung ganz praktisch aussehen kann – vor Ort, in Communities, die oft wenig Unterstützung erfahren, aber umso mehr auf gegenseitige Hilfe und Vernetzung angewiesen sind.

Licensed to the public under https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
about this event: https://c3voc.de