Was hast Du seit der letzten Folge für Deine mentale Gesundheit getan?
Und wie sah das konkret bei Dir aus?
Du weißt ja jetzt, dass Du Einfluss nehmen kannst auf Deine mentale Gesundheit und damit Dein gesundheitliches und ganzheitliches Wohlbefinden. Denn in der Folge "Mentale Gesundheit" habe ich Dir das bio-psycho-soziale Modell vorgestellt. Dieses habe ich dann der Einfachheit halber in zwei Hauptbereiche eingeteilt und bin dabei zuerst die biologischen Faktoren eingegangen um im Anschluss die psychologisch, sozialen Faktoren einzugehen.
Der erste Bereich umfasst die drei wesentlichen Einflussfaktoren Ernährung, Bewegung und Schlaf. Diese werden in erster Linie meist der körperlichen Gesundheit zugeschrieben. Da es zwischen Körper und Geist jedoch absolut keine scharfe Trennlinie gibt, wirken sich diese Faktoren gleichermaßen auf unsere mentale Gesundheit aus.
Im zweiten Bereich habe ich Dir die psychologischen Grundbedürfnisse nach Klaus Grawe vorgestellt und wie die Erfüllung oder auch Nicht-Erfüllung dieser sich auf unsere mentale Gesundheit und damit unser Wohlbefinden auswirken. Und das bewusste Wahrnehmen unserer Bedürfnisse ist wohl ein erster Schritt in Richtung Selbstfürsorge. Denn genau hier fängt meiner Meinung nach auch nachhaltig, gesunde Selbstführung an.
An dieser Stelle möchte ich gerne kurz auf die Unterscheidung dieser beiden Begriffe eingehen. Selbstführung umfasst.
Selbstführung ist eine Kompetenz, die das eigene Handeln an persönlichen Werten, Denkweisen und Zielen ausrichtet. Sie bestimmt wie wir Prioritäten setzen, lässt uns eigenverantwortlich handeln um Dinge oder Situationen zu verändern und beinhaltet daher auch Disziplin und Umsetzungskraft, um die nötigen Schritte einzuleiten und voranzutreiben.
Selbstfürsorge (englisch „Self Care“) ist laut Wikipedia der Prozess, sich auf physischer und psychischer Ebene um seine eigene Gesundheit zu kümmern.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Selbstfürsorge als eine Fähigkeit Gesundheit zu fördern oder zu erhalten, Krankheit vorzubeugen und mit Krankheit und Behinderung umzugehen.
Und dann bin ich auch noch auf die beiden Wissenschaftlerinnen Dr. Christina Dahl und Dr. Gabriele Dlugosch gestoßen, die zum Thema Selbstfürsorge geforscht und sogar ein passendes Seminar entwickelt haben. Da es in der Literatur bislang keine eindeutige Definition des Begriffes gibt, kamen sie 2020 zu folgender Zusammenfassung: Selbstfürsorge heißt, sich liebevoll und wertschätzend zu begegnen, das eigene Befinden und die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen und aktiv zum eigenen Wohlergehen beizutragen. Des Weiteren ist Dr. Christina Dahl der Meinung, dass Selbstfürsorge bedeutet, sich selbst wichtig zu nehmen, sich selbst Aufmerksamkeit zu schenken und so zu handeln, dass das eigene Wohlbefinden und die eigene Gesundheit gestärkt und geschützt werden. Dabei findet Selbstfürsorge auf drei wesentlichen Ebenen satt:
• Eine liebevolle, wertschätzende und freundliche Haltung Dir selbst gegenüber.
• Mit Dir selbst in Kontakt sein und dabei die eigenen Empfindungen und Bedürfnisse zu spüren und verantwortungsvoll mit diesen umzugehen.
• Selbstfürsorge bedeutet auch aktives Handel. Also, Belastungen zu reduzieren und persönlichen Wohlfühlaktivitäten in Dein Leben zu integrieren.
Und ich stimme Dr. Dahl absolut zu, wenn sie sagt, dass es nicht „die eine Selbstfürsorgestrategie“ gibt.
Hast Du denn Deine schon für Dich gefunden? Wenn nicht, dann bekommst Du jetzt nochmal ein paar Inspirationen wie Du ganz easy starten oder Deine Selbstfürsorge noch weiter ausbauen kannst.
Eigentlich wissen wir doch ziemlich genau, was wir - Körper und Kopf - so brauchen, damit es uns gut geht und wir uns wohlfühlen können in unserer Haut und unserem Geist.
Oder seh´ ich das falsch!?
Daher lass uns jetzt gerne mal den Schwenk von der Theorie in die Praxis machen und schauen, was Du ganz konkret dafür und damit für Dich tun kannst, um Selbstfürsorge einen Raum in Deinem Leben zu geben.