Mit der von der EU geplanten sozialen Taxonomie kocht das nächste brisante Thema in der Nachhaltigkeitsdebatte hoch. Die Definition sozialer Kriterien ist schwierig, Weltanschauungen und ethische Wertungen spielen eine große Rolle. Das zeigt schon die mit dem Ukraine-Krieg verschärfte Debatte über die Rüstungsindustrie. Mit dem neuen Stellenwert, die die Sicherheit in Europa bekommen hat, könnte sich das Blatt für die Waffenindustrie im Assetmanagement drehen, meint Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des deutschen Fondsverbands BVI, im Gespräch mit Christiane Lang. Trotz aller Probleme sei eine soziale Taxonomie für die Fondsbranche wichtig, um Leitplanken für die von den Anlegern nachgefragte nachhaltige Kapitalanlage zu haben und Greenwashing-Vorwürfe zu vermeiden. Richter rechnet angesichts der Probleme, einen Konsens herzustellen, allerdings damit, dass es noch sehr lange dauern wird, bis eine soziale Taxonomie steht.