«Les Déserteuses» von Johana Blanc ist einer der wenigen Romane, die als eines der schönsten Schweizer Bücher ausgezeichnet wurden. Mit ihrem Erstling hat die Autorin ihre künstlerische Praxis erweitert, ist sich dabei aber selbst treu geblieben – denn das gesprochene und geschriebene Wort sind seit langem Teil ihrer Arbeiten. Johanna Blanc, die viele Jahre als unabhängige Verlegerin tätig war, erzählt uns nun von einem Tag im Leben einer jungen Künstlerin, die versucht, sich irgendwie in der Pariser Kunstwelt durchzusetzen. Auf der Suche nach Vorbildern versucht die Protagonistin, Kontakt zu einer vergessenen Fluxus-Künstlerin aufzunehmen, die einst beschlossen hatte, in einem performativen Akt zu verschwinden.
Mit Johana Blanc haben wir darüber gesprochen, wieviel von ihrer eigenen Person in der Hauptfigur steckt und über die Freiheiten, die ihr das Schreiben eines Romans gegeben hat. In einem Gespräch mit dem Konzeptkünstlerin und feministischen Aktivistin Chris Regn erfuhren wir mehr über die Wichtigkeit vernachlässigte Biografien auf Wikipedia zu erfassen und über Diskriminierung, die schon in der Eingabemaske einer Software stecken kann.