Cyber-Angriffe auf kritische Infrastruktur gelten als großes Problem. Der Strom könnte ausfallen, die Wasserversorgung stillstehen oder das globale Finanzsystem zum Halt kommen. Zahlreiche TV-Dokumentationen sind voll mit apokalyptischen Szenarien, da es sich um ein einfach nachvollziehbares Bild von abstrakten Cyber-Angriffen handelt. Allerdings ist die Sorge vor Angriffen auf kritische Infrastruktur oftmals bewusst übertrieben. Weil diese Szenarien so düster sind, werden diese KRITIS Angriffe gerne zur politischen Legitimation von IT-Sicherheitsmaßnahmen verwendet. IT-Hersteller nutzen die FUD – Fear, Uncertainty and Doubt, die solche Angriffe umgibt um ihre Produkte zu vermarkten. Der empirische Befund ist aber, dass diese nur sehr selten sind es bisher kaum erfolgreiche Vorfälle gab, die etwa den Strom ausgeschaltet hätten. Wie diese Diskrepanz zu erklären ist, und unter welchen Bedingungen Cyber-Angriffe auf kritische Infrastrukturen vielleicht gar nicht so kritisch sind, wie wir immer tun, erkläre ich in einem Vortrag. Der Vortrag fand auf Einladung des Bundesverbands für Sicherheitspolitik an Hochschulen, also einer Hochschulgruppe am 7.10.19 in Hamburg statt.