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Im Sommer 1925 beschäftigte eine veritable Flüchtlingskrise die deutsche Öffentlichkeit. Nach der Abtretung von Teilen Oberschlesiens in Folge des Versailler Friedensvertrags hatten zahlreiche Angehörige der deutschen Minderheit in diesen nun polnischen Gebieten dafür „optiert“, ihre alte deutsche Staatsangehörigkeit zu behalten und auf eine polnische zu verzichten. 1923 hatte man in Polen begonnen, diese „Optanten“ auch gegen ihren Willen nach Deutschland umzusiedeln, was zwei Jahre später zu schweren Spannungen zwischen beiden Ländern führte. Zu Tausenden wurden die Ausgewiesenen damals in grenznahen Aufnahmelagern erstversorgt. Die Zustände im größten seiner Art in Schneidemühl, heute Piła [sprich: ‘Pi-wa], nahe der Netze, erregten die Gemüter nicht nur in den Regierungsbüros, sondern auch in der hamburgischen Presse. Die Schiffbeker Zeitung berichtete am 4. August 1925 vom Besuch des preußischen Innenministers Carl Severing in Schneidemühl. Es liest Rosa Leu.