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Existenzialistenkeller – was in der Wirtschaftswunderrepublik bis in die Flowerpower 70er hinein Abscheu unter den Bewohnern der aus dem Boden schießenden Neubauviertel auslöste, hat es auf seine Weise auch schon früher gegeben. In der Morgenpost vom 26.11.1920 lässt der Berliner Autor Erdmann Gräser Szenen seiner Studentenzeit wieder lebendig werden. Bei heißem Tee mit Rum diskutierte man Max Stirner. Und zwischen dicken Schwaden Tabaksqualm beschwor man die Zurückgeworfenheit des Menschen auf sich selbst.
Das Jünglingspathos ist dem mittlerweile 50Jährigen etwas verloren gegangen; seinen Bericht vom „1. europäischen Individualistenkongress“ in Berlin schreibt Gräser jedenfalls mit einem deutlich ironischen Unterton.
Es liest Frank Riede.