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Die Staaten Europas im harten Ringen um Kompromisse, die den Kontinent stabilisieren sollten; Russland als lauernder Beobachter, im Schulterschluss mit China, weitere Bündnisse gen Asien knüpfend – dieses Bild der aktuellen politischen Lage zeichnet der Hamburgische Correspondent in seiner Ausgabe vom 21. Oktober 1925. Der Kontext ist einmal mehr die zurückliegende Konferenz von Locarno, die man im Kreml mit Argusaugen verfolgte, weil man durch sie die nach Rapallo zurückreichenden Spezialbeziehungen der Sowjetmacht mit dem bis dato in Europa isolierten Deutschland tangiert sehen mochte. Warum der Moskauer Korrespondent des Hamburgischen Correspondenten die Nachfolger Lenins dennoch in einer relativ komfortablen strategischen Position glaubte, weiß Frank Riede.