Auf eine organisierte Form von Tierschutz stößt man in den 1920er Jahren, jedenfalls vermittelt durch die von uns rezipierten Tageszeitungen, eher noch nicht. Dass es, nun ja, kulturelle Traditionen gab, die die Würde der Kreatur zutiefst verletzten – dieses Gefühl war indes offenbar schon verbreitet, wobei die Haltung zu dieser Problematik, bedingt eben durch diese unterschiedlichen Traditionen, von Region zu Region, Land zu Land stark divergierte. Der Wandsbeker Bote blickt in seiner Ausgabe vom 7. Dezember 1925 relativ verständnislos nach England, wo man zwar Spanier und Franzosen den Stierkampf verübelte, selbst aber ungeniert zu Tierjagden und -hetzen blies und die Tierquälerei dabei auch noch durch flankierende Wettspiele verschlimmerte. Frank Riede berichtet von sadistischen Praktiken, die teilweise auch heute noch nicht ausgestorben sind.
Rosa Leu ist leider aktuell verhindert und wird erst ab dem 9.12. wieder lesen.