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Zu Gast ist diesmal Maris Rauch – Künstlerin, Illustratorin und Entwicklerin des „Volanismus“. Schon bevor die Aufnahme überhaupt startet, verbinden uns Technikhürden und eröffnen ein erstaunlich ehrliches Gespräch. Maris erzählt, warum sie Kitsch und Kunst nicht trennt und weshalb in ihrem Leben alles untrennbar mit ihrer Malerei verwoben ist. Eine Hausparty, eine Kündigung und ein radikaler Neubeginn führen sie endgültig zur Kunst – autodidaktisch statt klassisch, denn eine Kunsthochschule kam für sie nie infrage.

Wir sprechen darüber, was Volanismus eigentlich bedeutet und warum ChatGPT es überraschend treffend beschrieben hat. Es geht um Zigaretten auf Sushi, Tampons wie Blumen und Hoden an Wasserhähnen – Bilder, in denen Absurdität, Ekel, Schönheit und Ernst zu einer kraftvollen künstlerischen Sprache verschmelzen. Maris zeigt, wie Social Media für sie Werkzeug, Bühne und Kampfzone zugleich ist: Reaktionsvideos, Misogynie und digitale Machtstrukturen prägen ihren Alltag, ebenso wie Bedrohungen, Anzeigen und fehlender Polizeischutz – der Preis der Sichtbarkeit.

Trotzdem bleibt ihre Kunst tief emotional und ambivalent: Ironie und Ernst existieren für sie nebeneinander, weil es beides braucht. Und sie erklärt, warum gute Kunst Schmutz braucht, welche Momente ein Bild wirklich stark machen und weshalb Arbeit, Mut und Urvertrauen oft weit wichtiger sind als Talent.