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Wer ist eigentlich Unternehmerin oder Unternehmer?
MiTtwoch MIT Sinn mein neuer Podcast ist da.
Wann ist man eigentlich Unternehmerin oder Unternehmer? Was ist die familiäre Anbindung und was bedeutet sie für die Außenwirkung? Darum geht es in meinem aktuellen Podcast.
Bin ich eine richtige Unternehmerin oder ein richtiger Unternehmer? Diese Frage haben sich viele von uns schon gestellt. Was ist die Definition, was die gesellschaftliche Sicht und was empfindet man selbst? Eine gängige Definition ist: "Unternehmer*in ist Eigentümer oder Eigentümerin eines Unternehmens.“ Das Gabler Wirtschaftslexikon schlägt folgende Beschreibung vor: „Entrepreneur; im nicht rechtlichen Sinne gemeint ist immer eine natürliche Person, die eine Unternehmung plant, mit Erfolg gründet und/oder selbstständig und verantwortlich mit Initiative leitet, wobei sie persönliches Risiko oder Kapitalrisiko übernimmt.“ Wikipedia meint: „Unternehmer ist, wer als natürlich oder juristische Person alleine oder gemeinsam mit anderen Mitunternehmern ein Unternehmen betreibt." Das Finanzamt Baden-Württemberg sieht aus Umsatzsteuersicht auf das Thema: Man ist Unternehmerin oder Unternehmer im Sinne des Umsatzsteuerrechts, wenn man eine gewerbliche oder berufliche Tätigkeit selbständig ausüben, die auf eine dauerhafte Erzielung von Einnahmen angelegt ist.
Aber greift das eventuell nicht weit genug? Ich bin mit dem Motto aufgewachsen: Unternehmer ist man oder man ist es nicht. Dieser Glaubenssatz bespielt mehr das Thema Unternehmer-Gen. Also eine Einstellung im Leben, die auf unternehmerisches Denken und eine unternehmerische Haltung hinweist. Die Frage ist, ob Unternehmer*in bedeutet, selbst operativ im Unternehmen tätig zu sein, oder reicht ein Steuern des Unternehmens aus der Metaebene als Gesellschafter durch den Einsatz eines externen Managements aus?
Und was machen wir mit den mitarbeitenden Familienangehörigen? Insbesondere den Kindern und Ehepartnern, die keine Gesellschaftsanteile halten und gegebenenfalls auch laut Familiencharta im Familienunternehmen keine halten dürfen, sich aber Tag für Tag im Unternehmen einsetzen und den unternehmerischen Geist leben? Ist die Definition vom „Unternehmer“ eventuell veraltet, da sie mehr auf einen einzelnen männlichen Inhaber mit Alleinverantwortung hinweist, aber viele inhabergeführte und Familienunternehmen auf den Schultern mehrerer Personen getragen werden?
Meiner Meinung nach sollten wir die rein rechtliche Betrachtung dort außen vor lassen, wo sie keine Bedeutung entfaltet. Dies zum Beispiel bei der Außenwirkung und Repräsentanz des Unternehmens in Verbänden und gegenüber Presse und in der Öffentlichkeitsarbeit durch Storytelling. Gerade in Bezug auf die eigene Rollenidentität fällt es diesem Personenkreis besonders schwer, sich in der Rolle wohl zu fühlen. Es fehlen auch die Begrifflichkeiten, die die eigene Rolle mitarbeitender Familienmitglieder ohne langatmige Erklärungen skizzieren.
Ich kann mitarbeitenden Familienmitgliedern (häufig Frauen), die keine Gesellschaftsanateile haltend nur empfehlen, dies über eine klare Rollenidentifikation und ein sehr gutes Gehalt inklusive ausgezeichneter Altersversorgung zu lösen. Auch die Stellung nach außen in Form der Geschäftsführung oder Prokura kann unterstützen. Gleichwohl ist zu hinterfragen, wie das alles aussieht, falls die Beziehung nicht hält. Ist man ausreichend versorgt? Finanziell und auch mental? Warum hat man keine Gesellschafterrolle oder auch keine leitende Außenwirkung? Ich ermutige Frauen immer wieder, in die Führung und Sichtbarkeit zu streben und dies auch einzufordern. Das ist auch in der ersten Generation und auch in der heutigen Zeit nicht immer einfach. Die Frauen überlassen ihren Männern gerne die „Front“ und agieren im Hintergrund. Den Männern sind Titel und Außenwirkung wichtiger und sie brauchen dies mehr für ihr eigenes Ego. Frauen sind Gesellschaftsanteile und Funktionen oft nicht so wichtig und sie scheuen sich vor der Sichtbarkeit und der r