Im Kölner Weihnachtsverkehr gibt’s eigentlich nur eine Sache, die fließt – und das ist das Wasser im Rhein …
Pünktlich zum ersten Adventswochenende haben wir uns in unserem Video-Podcast „Stimme der Wirtschaft“ mit der Verkehrssituation in Köln beschäftigt. Eine Auswertung aus dem Jahr 2025 zeigt: An einem Samstagmittag im Advent geht nichts mehr, die City ist verstopft, die Autos stehen, der ÖPNV ist rappelvoll. Ein echter Verkehrsinfarkt!
„Die Wochen vor Weihnachten sind die Spitze des Eisbergs“, sagt Roman Suthold, Mobilitätsexperte vom ADAC. „Da wird klar, dass wir in Köln ein Verkehrssystem haben, das am Limit läuft.“ Seine Analyse: „Die Parkhäuser sind ab 11:00 morgens voll – die, die dort keinen Parkplatz finden, fahren zusätzlich in der Stadt herum. Wir haben große Probleme mit dem Baustellenmanagement. Die Baustellen sind natürlich notwendig, aber sie sorgen auch für Engpässe. Auch das Verkehrsleitsystem ist noch optimierungsbedürftig. Durch die Mobilitätswende werden auch noch Kapazitäten aus der Straße rausgenommen, was die ganze Situation weiter verschärft.“
Dabei ist die Vorweihnachtszeit für den Einzelhandel von großer Bedeutung, wie IHK-Hauptgeschäftsführer Uwe Vetterlein erklärt: Zufriedene Gäste sind auch zufriedene Einkäufer, die ihr Geld beim Einzelhandel und in der Gastronomie lassen. „Da kommt es darauf an, dass die Leute auch von außerhalb von Köln gerne in die Stadt kommen. Das tun sie immer dann, wenn sie auch gut in die Stadt kommen können und nicht mit dem Auto herumstehen oder in überfüllten Bussen und Bahnen warten.“
Ein Problem ist auch der Umgang mit den Reisebussen, die von der Stadt Köln auf den Parkplatz P22 an der Messe geleitet werden, von dort aus gibt es einen Shuttle-Service auf die andere Rheinseite zum Heumarkt. Für diesen Shuttle-Service wird die Deutzer Brücke gesperrt, was zu einer erhöhten Belastung der anderen Brücken führt – und unzufriedenen Gästen, die oft im kalten, regnerischen Wetter warten müssen. Sowohl ADAC-Experte Suthold wie auch IHK-Hauptgeschäftsführer Vetterlein plädieren für ein dezentrales Shuttle-System mit mehreren Anlaufstellen für die Busse – entsprechende Konzepte liegen der Stadt Köln seit Jahren vor, doch eine Weiterentwicklung gibt es nicht.