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**„Ohhhh, wie romantisch.” **

Hören wir diese Äußerung, schwirrt uns gleich ein gemütliches Candle Light Dinner, rote Rosen, ein Spaziergang bei Mondschein, Meeresrauschen und Zweisamkeit bei Sonnenuntergängen vor.
Doch die Menschen, die während der Epoche der Romantik lebten, verstanden nicht unbedingt dasselbe. _Was war für sie romantisch?_

Die romantische Philosophie ist als Reaktion auf die Aufklärung und deren Überbewertung des Verstandes zu verstehen. Das heißt die Romantik betont das Gefühl.

Und die Romantik war eine Reaktion auf politische Umstände jener Zeit. Die Menschen zogen sich in sich selbst zurück, hatten aber zur gleichen Zeit unstillbare Sehnsucht nach der Ferne, auch nach Freiheit.

Es war das Zeitalter, in dem Frauen Reifröcke und Männer Fräcke mit engen Beinkleidern in bunten Farben und diese schrecklich steifen hohen Krägen, genannt Vatermörder, trugen.

Es war die Zeit des Biedermeier, in der die Leute angeblich beschaulich vor sich hin lebten. Es war aber auch die Zeit, in der der französische Kaiser Napoleon halb Europa beherrschte.

Die Romantiker waren gefühlvoll empfindsam, sie stürmten hinaus in die Natur und erwarteten das Abenteuer hinter der nächsten Wegbiegung, aber weil sie meist ganz anders leben mussten, als sie innerlich fühlten, waren sie hin- und hergerissen zwischen diesen beiden Extremen.

Man musste vorsichtig sein, WO man WAS äußerte und das Regime engte die Menschen sehr ein, die Bevölkerung litt und Freigeister besonders.

Mit wohltemperierten Grüßen Claudia & Andreas Lutschewitz