Ist unser Afrika-Bild zu stark von Hunger, Katastrophen und Bürgerkriegen geprägt? Der Kontinent besteht aus 54 Ländern und ist flächenmäßig größer als Europa, China und die USA zusammen. Und keineswegs lassen sich diese mehr als vier dutzend Nationen über einen Kamm scheren und gemeinsam als einen riesengroßen Entwicklungskontinent mit Armut, Korruption und despotischen Machthabern reduzieren.
Viel zu selten sind afrikanische Erfolgsgeschichten und die afrikanische Kultur bei uns im Fokus und auch für die Politik der Industrienationen ist Afrika meist nur ein Krisenthema oder die Lösung für den wachsenden Bedarf an Rohstoffen und Bodenschätzen. Ein Dialog auf Augenhöhe ist selten zu beobachten.
Je nach Sichtwinkel sind afrikanische Länder arm oder reich. Zumindest theoretisch. Denn auch ein Vermögen unter der Erde bedeutet nicht unbedingt einen höheren Wohlstand für die Menschen. Experten sprechen dabei oft von einem „Ressourcenfluch“. Ganz anders in Botswana, einem der Vorzeigeländer im südlichen Afrika. Die konsequente Re-Investition eines nicht unerheblichen Anteils der Einnahmen aus den Diamantenvorkommen in freie Gesundheitsversorgung und das Bildungssystem für alle Menschen ist einer der Schlüssel zum Erfolg und kommt allen Bürgern zu Gute. Nicht nur in der Hauptstadt Garborone, sondern auch in ländlichen Regionen.