Evergrande ist bei weitem nicht der einzige chinesische Konzern in finanzieller Schieflage. Aber ähnlich wie 2008 in den USA scheinen insbesondere die Immobilienentwickler und deren Finanziers auf ungebremstes Wachstum und einen anhaltenden Immobilien-Boom gesetzt zu haben. Warum müssen sich jetzt hunderttausende Käufer von Eigentumswohnungen sorgen um die Fertigstellung machen und sind die eigentlichen Probleme noch viel größer?
Etwas strengere staatliche Regeln, weniger leichte Kreditvergaben, höhere Zinsen und schon kleinste Dellen in der Kundennachfrage können ein zum permanenten Wachstum verdammtes Schneeballsystem schnell an die Wand fahren. Nicht bediente Kreditraten von 200 Millionen Dollar scheinen ja -angesichts der Verbindlichkeiten von über 300 Milliarden Dollar im Falle Evergrande- eher gering. Aber die Folgen sind schon jetzt immens. Schlechtere Ratings und damit höhere Zinsen. Ein Absturz an der Börse. Und diese Ankündigungen bestätigen, was man auf den Baustellen Chinas schon länger sehen konnte: Das Immobilien-Business ist ins Stocken geraten und die Wohnungskäufer machen sich wohl zu Recht Sorgen.