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Sport und Politik pflegen seit jeher ein recht ambivalentes Verhältnis. Sport dient dem Wettstreit der Nationen, aber auch der Völkerverständigung. Sportler und Wettkämpfe werden gefördert, aber auch gerne genutzt – für Marketing, PR und Propaganda-Zwecke. Die Grenzen sind da fließend. Sportler genießen Privilegien und werden verehrt, sollen eine Vorbildrolle einnehmen und geraten auch immer mehr unter Druck sich in gesellschaftlichen Debatten und politischen Konflikten zu positionieren. Neutralitätsgebote und die olympische Idee gerät immer wieder in die aktuellen Spannungsfelder. Und kaum ein Spitzensportler dürfte sich über Boykott-Debatten freuen. Aber der Sport sieht sich nicht nur politischem Einfluss und Erwartungen ausgesetzt, zunehmend entscheiden sich auch Sportler dazu, ihre Rolle als Athlet und Marketingrepräsentant um Influencer-Elemente zu erweitern und ihr Personenmarken-Profil auch mit aktiver Positionierung zu gesellschaftlichen und politischen Fragen zu schärfen. Dies geschieht meist in bester Absicht, trägt aber in zweischneidiger Art und Weise mit dazu bei, dass Sport und Politik noch stärker aufeinandertreffen. Und der Sport gerät damit auch immer mehr ins Visier von Aktivisten und Interessensbewegungen.