In ihrem neuen Dokumentarfilm “Die letzte Botschafterin” begleitet Dokumentarfilmerin Natalie Halla die afghanische Diplomatin Manizha Bakhtari über mehrere Jahre – von der dramatischen Machtübernahme der Taliban im August 2021 bis in die Gegenwart. Halla erzählt, wie es zur ersten Idee kam, dieses außergewöhnliche Porträt zu drehen, warum sie trotz Hürden an dem Projekt festhielt und wie sie das Vertrauen ihrer Protagonistin gewann.
Wir sprechen über die Herausforderungen einer Langzeitbeobachtung, die Balance zwischen filmischer Nähe und Respekt vor der Privatsphäre, die Arbeit mit Kamerafrau Judith Benedikt sowie über zentrale Bilder und Stilmittel des Films.
Als Juristin ist es Halla ein Anliegen, Themen der Menschenrechte und der Menschenrechtsverletzungen sichtbar zu machen. Sie arbeitet bewusst autonom, oft mit kleinem Team, um unabhängig erzählen zu können. Besonders am Herzen liegt ihr das Daughters Program in Afghanistan, das junge Frauen und Mädchen unterstützt, die eine Perspektive brauchen und nur heimlich zur Schule gehen können.
Im Gespräch erzählt Halla, was sie sich von ihrer Dokumentation erhofft, welche gesellschaftliche Wirkung sie anstrebt und welche Projekte sie in Zukunft noch realisieren möchte. Ein Gespräch über Widerstand, Kunst und Aktivismus, Migration, Hoffnung – und darüber, wie globale Geschichten in einer persönlichen Perspektive erzählt werden können.